Eine im Namen des UN-Kommissars für Menschenrechte durchgeführte Untersuchung belastet den ruandischen Präsidenten Kagame. Das schreibt heute die Zeitung "De Standaard", die angibt, über ein Exemplar des Untersuchungsberichts zu verfügen.
Den Informationen zufolge lasse der Untersuchungsbericht über die Gräuel in Zentral-Afrika zwischen 1994 und 2003 den Schluss zu, dass sich auch Kagames Truppen des Völkermords schuldig gemacht haben könnten. Kagame will unter allen Umständen diesen Eindruck vermeiden.
1996 hatten Kagames Tutsi-Soldaten zusammen mit den Rebellen des späteren Kongo-Präsidenten Laurant Desire Kabila Jagd auf die geflohenen Hutus gemacht, die in Ruanda auf grausigste Weise zahlreiche Tutsis regelrecht abgeschlachtet hatten. Dabei sollen Kagames Soldaten aber auch zahlreiche unschuldige Hutus getötet haben, die aus Furcht vor Rache ebenfalls geflohen waren.
Frederik Schunck