Ein Anruf aus Paris - und das Unternehmen Artbois in Etalle wurde regelrecht zwangsverpflichtet, umgehend zehn Stützbalken nach Paris zu liefern. "Wir haben dann kurzerhand eine vorgesehene Lieferung an einen anderen Kunden gestoppt", sagte Geschäftsführer Patrick Van Horenbeeck in der RTBF.
"Die Balken wurden auf die gewünschten Maße gebracht, gleichzeitig wurde schon der Transport nach Paris organisiert." Noch in der Nacht wurden die Balken auf einen LKW geladen und dann ging es Richtung Frankreich. Der Transport wurde sogar von einer Polizeieskorte begleitet.
In den frühen Morgenstunden waren Patrick Van Horenbeeck und seine Leute im Herzen der französischen Hauptstadt angekommen, wo die wertvolle Ladung ihrer Bestimmung übergeben werden konnte: zehn Balken, 20 Meter lang, 1,2 Meter breit, aus sogenanntem Brettschichtholz. "Sie sollen dabei helfen, eine Mauer der Fassade abzustützen, die instabil geworden zu sein scheint", sagt Patrick Van Horenbeeck.
Allein diese Geschichte mag ein Indiz dafür sein, dass die Notre-Dame noch nicht über den Berg ist. Das ganze Bauwerk muss immer noch erst stabilisiert werden. Bislang haben deshalb auch nur Feuerwehrexperten Zugang zu der Kathedrale.
Die Ermittler, die die Brandursache untersuchen sollen, konnten längst noch nicht alle Gebäudeteile begutachten. Bislang gehen sie aber immer noch von einem Unglück im Zusammenhang mit den Renovierungsarbeiten an der Notre-Dame aus.
rop/km