Zwischenfälle sind in mehrere Stufen eingeteilt. Im letzten Jahr gab es in Belgien vier "größere Zwischenfälle". Das sind genauso viele wie 2017, allerdings gab es letztes Jahr mehr Flugbewegungen - über 1,1 Millionen.
Der größte Zwischenfall ereignete sich am 6. September. Damals kamen sich zwei Airbus A320 über Spa sehr nahe. Acht Kilometer lagen noch zwischen den Flugzeugen bei einem Höhenunterschied von 300 Metern.
Klingt nach viel, ist in der Fliegerei aber schon sehr nahe. Wenn man bedenkt, mit welchem Tempo solche Maschinen unterwegs sind, dann bedeuten acht Kilometer Entfernung nur 20 Sekunden.
Es gab zu dem Zeitpunkt ein Gewitter, so dass mehrere Flugzeuge andere Routen nehmen mussten. Als dann Flugzeuge von einem Fluglotsen zum nächsten übergeben wurden, gab es offenbar Abstimmungsprobleme, beschreibt Skeyes. Für solche Pannen gibt es aber noch automatische Systeme, die dann Alarm schlagen - und die haben in diesem Fall wohl auch Schlimmeres verhindert.
Laserpointer und Drohnen
Zu den Zwischenfällen zählen auch "Störfeuer" vom Boden. Laserpointer sind so ein Ärgernis. Es gibt tatsächlich Menschen, die Piloten im Landeanflug mit einem Laserpointer blenden. Das ist unglaublich fahrlässig. Die Fallzahlen gehen aber schon seit einigen Jahren zurück: vor fünf Jahren waren es noch über 200, letztes Jahr nicht mehr halb so viele.
Dafür wird das Problem von Drohnen immer größer. Amateure, die in der Nähe von Flughäfen Drohnen fliegen lassen, gibt es immer mehr. Letztes Jahr waren es 31 Zwischenfälle dieser Art. Mehr als doppelt so viele wie noch 2017.
Kleine Drohnen sind auf dem Radar bisher unsichtbar. Auf den Flughäfen von Antwerpen und Zaventem sollen jetzt Systeme getestet werden, die trotzdem Drohnen aufspüren können, denn die kleinen Dinger können richtig gefährlich werden.
Jeder Zwischenfall ruft auch sofort die Justiz auf den Plan. Um unbedarften Drohnenpiloten zu helfen, hat Skeyes eigens eine App entwickelt, mit der Drohnenpiloten sehen, wo sie nicht fliegen dürfen.
Fluglotsen-Streiks
In den letzten Tag haben die Fluglotsen gestreikt, um mehr Personal zu fordern. Eine Gefahr für den Flugverkehr? Skeyes sagt dazu nur so viel: Wenn zu wenig Fluglotsen im Dienst sind, aus welchen Gründen auch immer, dann wird schlicht weniger geflogen. Dann dürfen weniger Flugzeuge in den belgischen Luftraum.
llb/hln/okr/km