Die FGTB war innerhalb der Sozialpartner die einzige, die das Rahmentarifabkommen dann doch noch verworfen hatte. Die Basis der sozialistischen Gewerkschaften hatte sich dagegen ausgesprochen.
Die Mitglieder lehnten in erster Linie die Aspekte ab, die mit der eigentlichen Gehaltsentwicklung zu tun haben: Die sogenannte Lohnnorm, die sich auf 1,1 Prozent belaufen soll, was die FGTB als zu niedrig erachtet, und die ebenfalls als zu leicht empfundene Erhöhung des Mindestlohnes in Höhe von ebenfalls 1,1 Prozent.
Nur enthält das Rahmenabkommen ja viel mehr als das. Es umfasst darüber hinaus unter anderem eine zeitweilige Lockerung der Kriterien mit Block auf den Vorruhestand. Und der Entwurf regelt auch die Verteilung eines Topfes, der für die Stärkung der niedrigsten Gehälter und Sozialleistungen zur Verfügung steht.
Geeinigt haben sich die Sozialpartner jetzt auf folgendes: All diese sozialen Begleitmaßnahmen werden einstimmig durchgewunken. Und die FGTB kann sich darauf berufen, dass die Regierung die Lohnnorm von 1,1 Prozent jetzt den Sozialpartnern über einen Königlichen Erlass aufs Auge drückt. Über die mögliche Erhöhung der Mindestlöhne soll derweil in den nächsten Wochen und Monaten weiter verhandelt werden.
Roger Pint