Im November war das Gesetz zur Aufnahme von Fingerabdrücken in den Personalausweis mit den Stimmen der damaligen Regierungsmehrheit im Parlament verabschiedet worden. Das Gesetz war vom ehemaligen Innenminister Jan Jambon von der N-VA auf den Weg gebracht worden.
Doch schon damals gab es Kritik - und das nicht nur von der Opposition. Auch die föderale Datenschutzbehörde hatte das Gesetz negativ beurteilt mit Argumenten, die jetzt durch die Universitätsstudie bestätigt werden.
Die Maßnahme wird als unverhältnismäßig und sogar unnütz gewertet, um die Fälschungssicherheit zu erhöhen. Dass der Fingerabdruck nur als Foto auf dem Chip gespeichert werde, mache den Ausweis nicht sicherer. Auch die geplante Speicherung der Fingerabdrücke auf einem zentralen Rechner sei alles andere als sicher. Der Zugriff von Unbefugten auf diese sensiblen Daten könne nicht ausgeschlossen werden.
Innenminister Pieter De Crem von der OpenVLD hat jetzt Spezialisten seiner Behörde damit beauftragt, sich mit der Studie zu beschäftigen. Das teilte er am Freitagabend mit. Ob die Einführung des Fingerabdrucks auf dem Personalausweis dadurch noch verhindert werden kann, dazu äußerte sich De Crem zunächst nicht.
Das entsprechende Gesetz soll im April in Kraft treten.
Kay Wagner