Der Magen sendet dem Gehirn normalerweise eine Information, sobald er voll ist. Forscher der Uni Löwen haben jetzt herausgefunden, dass ein Enzym, also ein Protein dafür verantwortlich ist, dass diese Info vom Magen ans Gehirn gelangt. Bei übergewichtigen Menschen und Menschen mit Diabetes funktioniert dieses Enzym aber nicht gut oder ist sogar ganz verschwunden.
Der Grund: zu fettige Ernährung. Isst man zu viele fettige Sachen, dann behindert das die Enzymaktivität. Der Kommunikationskanal zwischen Magen und Gehirn ist unterbrochen und man isst mehr als man sollte, d.h. man nimmt zu.
Herausgefunden haben die Forscher das Ganze durch Experimente an Mäusen. Mäuse, die zu wenig von diesem Enzym haben, entwickelten eine Fettleber, verbrauchten weniger Energie und wurden dicker. Ohne dieses Enzym nimmt der Magen zu viel Fett auf und verstopft damit die Leber, die in der Folge immer weniger Fett abbauen kann - also ein wahrer Teufelskreis.
Jetzt hat man den Mäusen ein Bakterium verabreicht: Akkermansia, so der Name. Die Folge: Die Leber normalisierte sich und die Mäuse aßen weniger. Der Kommunikationskanal zwischen Magen und Gehirn war also wieder vorhanden.
Die Forscher der Uni Löwen verfolgen jetzt drei Pisten. Erstens: Sie verabreichen gewisse Moleküle, die das Enzym produziert, um den Appetit zu verringern. Zweitens: Sie versuchen, die Aktivität des Enzyms zu erhöhen und damit seine Effekte. Drittens: Sie versuchen zu verhindern, dass das Enzym seine Aktivität verringert.
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