Die Reste von Äpfeln und Birnen werden gemixt und aufgekocht, um Keime abzutöten. Danach wird die Masse, der sogenannte Trester, flach ausgestrichen und im Ofen getrocknet. Das Ergebnis ist ein festes Stück Obst, das perfekte Grundmaterial für die Herstellung von Leder. Über die Weiterverarbeitung schweigen sich die Forscher aus, das bleibt vorerst ihr Geheimnis.
Das Team steht noch am Anfang, aber es hat schon ein Paar Lappen Leder hergestellt, die richtigem Leder täuschend ähnlich sehen. Das Forschungsprojekt wird von der flämischen Regierung mit 100.000 Euro subventioniert. Zwei Jahre lang dürfen die Studenten jetzt an der Apfelhandtasche forschen.
Das Forschungsprojekt ist aber auch aus anderen Gründen interessant. Äpfel und Birnen wachsen in unserer Region, und Tonnen von Gemüse landen jedes Jahr als Überschuss auf dem Müll. Der Abfall würde also sinnvoll verwertet. Das Verfahren mit Äpfeln und Birnen würde ebenfalls die Ressourcen schonen, da es nicht auf Erdöl basiert, wie zum Beispiel Acryl, Polyester oder Nylon.
Sobald die Herstellung optimal läuft, soll die Produktion in größeren Mengen anlaufen. Den jungen Leuten der Uni Limburg schwebt vor, die Modewelt zu erobern und Accessoires wie Handtaschen aber auch Hosengürtel anzubieten. Auch eine nachhaltige Einkaufstasche schwebt ihnen vor.
vrt/jp