Bei Proximus stehen die Zeichen anscheinend auf Sturm: Nach Angaben der sozialistischen Gewerkschaft CGSP stehen bis zu 2.000 Jobs auf der Kippe. Der Entwurf eines entsprechenden Umstrukturierungsplans soll am Abend bei einer Sitzung des Proximus-Aufsichtsrates auf dem Tisch gelegen haben.
Offiziell hieß es dazu bei Proximus lediglich, man arbeite an einem neuen Dreijahresplan, mit dem die Umwandlung des Unternehmens beschleunigt werden solle. Dies, um Proximus besser auf die anstehenden Herausforderungen und insbesondere die Digitalisierung vorzubereiten. Hintergrund ist womöglich auch die Entscheidung der Regierung, den belgischen Telekommarkt für einen vierten Anbieter zu öffnen.
2.000 Arbeitsplätze womöglich in Gefahr - und das bei einem Staatsunternehmen. Einer Regierung, die die Maxime "Jobs, Jobs, Jobs" ausgegeben hat, stünde das vielleicht nicht so gut zu Gesicht. Premier Charles Michel will offensichtlich Genaueres wissen und hat die Proximus-Geschäftsführerin Dominique Leroy für Mittwochvormittag einbestellt. Er werde diesen Versuch, ihn vor vollendete Tatsachen stellen zu wollen, nicht hinnehmen, verlautete aus dem Umfeld des Premiers.
An der Brüsseler Börse ist der Handel mit Proximus-Aktien am Mittwochmorgen ausgesetzt worden. Das hat die Börsenaufsichtsbehörde mitgeteilt. Man wolle Einzelheiten zum möglichen Umstrukturierungsplan bei dem Telekomunternehmen abwarten.
Roger Pint