Wim Robberechts, der seine Foto- und Videoagentur in Vilvoorde hat, zeigt sich reumütig und bekennt sich schuldig. Nach der Zugkatastrophe in Buizingen, bei der im Februar 2010 zwei Züge ineinander gefahren waren und 19 Menschen getötet wurden, hatte er aus der Luft die entgleisten Züge gefilmt. Diese Filmsequenzen tauchen jetzt wenige Sekunden in einem Horrorfilm von Netflix auf. Allerdings in einem anderen Zusammenhang. Im Netflix-Film sollen die Bilder ein Attentat auf zwei Züge zeigen.
"Ich finde, dass es nicht erlaubt sein sollte, solche Bilder in einem Spielfilm zu verwenden“, sagte Robberechts der RTBF. "Besonders nicht in dem betroffenen Film. Das ist mir sehr unangenehm."
Dass Netflix die Bilder legal kaufen konnte, gehe auf seine Nachlässigkeit zurück. "Ich hätte die Verbreitung der Bilder einschränken müssen, um zu verhindern, dass sie in Spielfilmen verwendet werden", sagt der Fotograf jetzt. Eine solche Einschränkung der Bilder werde er jetzt veranlassen. Er hatte die Aufnahmen über einen internationalen Agenten vermarkten lassen. Über den konnte sich Netflix die Bilder rechtmäßig beschaffen.
Die SNCB und Opfer der Zugkatstrophe hatten angekündigt, Netflix eventuell wegen der Verwendung der Bilder zu verklagen. Noch ist offen, wie sie mit dem Fall umgehen.
Am Dienstag wird in Brüssel der Prozess zum Zugunglück von Buizingen beginnen.
Kay Wagner