Die Nationalbank (BNB) spielt in Belgien auch die Rolle eines Wirtschaftsbarometers. Insofern mag die Einschätzung des neuen Gouverneurs, Pierre Wunsch, da doch beruhigen: Er befürchte keine schwere Rezession, sagt Wunsch in den Zeitungen La Libre Belgique und De Standaard.
Natürlich erlebten wir unruhige Zeiten, sei eine Reihe von Risiken auszumachen. Man denke nur an die US-Handelspolitik oder die Haushaltspolitik in einigen EU-Staaten. Er bleibe aber optimistisch, sagt der BNB-Chef.
In Bezug auf Belgien: Die belgische Wirtschaft wachse zwar langsamer als in vielen anderen Ländern, die Basisdaten seien aber solide: Parameter wie die Wettbewerbsfähigkeit oder die Schaffung neuer Arbeitsplätze seien im grünen Bereich. In jedem Fall gebe es keinen gravierenden Schwachpunkt, der Belgien in eine Rezession stürzen könnte. Es sei denn, das Problem käme von außen, sagt Wunsch.
Einige Empfehlungen hat der neue BNB-Chef dann aber doch noch: Belgien müsse den Beschäftigungsgrad der Menschen mit außereuropäischen Wurzeln erhöhen. Heißt im Klartext: Menschen, die aus Nicht-EU-Ländern stammen, müssen besser in den Arbeitsmarkt integriert werden. Dadurch könnte man viele Probleme lösen, sagt der neue Nationalbankgouverneur - auch in Bezug auf die allgemeine Wahrnehmung der Einwanderungsthematik.
Wunsch hat sein Amt am vergangenen 1. Januar offiziell angetreten.
Roger Pint