Ausgelassenes Feiern - das sei jedem gegönnt, besonders an Silvester. Gerade dann sollten aber zwei Risikofaktoren besonders beachtet werden: Feuerwerk und Alkohol – und schlimmstenfalls beides in Kombination.
Leider steigen die Zahlen der Unfälle durch Feuerwerkskörper seit Jahren. Alain Madam aus Jemeppe sur Sambre, zwischen Charleroi und Namur, ist Feuerwehrmann. Außerdem verkauft er jedes Jahr zum Jahresende hin Feuerwerkskörper und gibt dabei professionelle Ratschläge.
Die wichtigsten Punkte fasst Madam kurz zusammen: „Lunte anzünden, zurücktreten, zuschauen. Und wenn die Rakete nicht zündet, fasst man sie nicht mehr an. Außerdem: Kein Feuerwerk bei zu viel Wind und vor allem: Seien sie nüchtern dabei!“
Auch nicht außer Acht zu lassen ist die Umweltbelastung durch Knaller und Raketen. Im Nachbarland Deutschland zum Beispiel entspricht die Feinstaubbelastung durch das Silvester-Feuerwerk einem Fünftel der Belastung durch die Autoabgase eines ganzen Jahres.
Nach dem Jahreswechsel dauert es dann knapp zwei Monate, bis die Luftverschmutzung durch die Knaller und Raketen wieder verflogen ist.
Achtung auch vor Sonderregelungen in vielen Gemeinden: Private Feuerwerke sind in vielen Teilen Belgiens grundsätzlich verboten. In Brüssel zum Beispiel eine Rakete abzufeuern kann schnell teuer werden. „Die Bußgelder sind von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich und können von 250 Euro bis zu 500 Euro gehen“, weiß der Brüsseler Polizist Jozef Koeks.
Und zum zweiten Punkt: Der Alkoholkonsum. Wer auf der Silvesterparty gerne das ein oder andere Glas Sekt trinken möchte, sollte auf jeden Fall Vorbereitungen treffen, rät Stefan Willems vom Vias-Institut für Sicherheit im Straßenverkehr. „Eine Übernachtungsmöglichkeit am Ort der Feier zum Beispiel erspart die Heimfahrt. Auch alkoholfreie Getränke sind eine Alternative. Die schmecken auch sehr gut.“
Dann noch das Stichwort Restalkohol. Alkohol im Blut baut sich nur sehr langsam ab, deutlich langsamer als allgemein angenommen wird. Deshalb ist nach einer ordentlichen Silvesterfeier auch am nächsten Tag noch Vorsicht geboten.
„Vergangenes Jahr am Neujahrsmorgen hatte bei jedem dritten Unfall der Verursacher zu viel Alkohol im Blut. Und die Leute hatten meistens nicht am Neujahrsmorgen getrunken, sondern einfach noch vom Vorabend zu viel Alkohol im Blut“, sagt Willems.
All das soll uns natürlich nicht vom Feiern abhalten, sondern nur zur Vorsicht anregen. Silvester ist schließlich nur einmal im Jahr. In diesem Sinne: Einen guten Rutsch!
Peter Eßer