Bei Identitätsbetrug handelt es sich um Fälle, in denen Kleinkriminelle, Betrüger oder aber auch Terroristen eine falsche Identität verwenden oder die Identität einer anderen Person stehlen, um dann Straftaten zu begehen.
Aber Identitätsbetrug tritt auch in anderen Situationen auf, zum Beispiel wenn es um illegale Einwanderungen, Menschenhandel oder Sozialbetrug geht. Und es ist eben immer noch eine Praxis, um bestimmte Grenzen zu überqueren oder aber an Dokumente oder Verträge zu kommen, die man sonst nicht erhalten würde, wie De Tijd schreibt.
Die Folgen können verheerend sein, wie die Terroranschläge 2015 und 2016 in Paris und Brüssel gezeigt haben. Damals hatten die Terroristen auch falsche Ausweisdokumente genutzt, um Verstecke zu mieten.
De Tijd bezieht sich auf offizielle Zahlen der föderalen Polizei und die zeigen, dass es im letzten Jahr in Belgien rund 8.400 Fälle von Identitätsbetrug gab - rund 700 Fälle im Monat.
Die meisten Fälle gibt es in Flandern. Da waren es in den ersten drei Monaten dieses Jahres schon 971 Fälle. Im selben Zeitraum wurden 529 Fälle in Brüssel und 597 in der Wallonie verzeichnet. Acht von zehn der bekannten Täter sind Männer. Die meisten sind volljährig.
Um gegen Identitätsbetrug vorzugehen, wird über den Fingerabdruck auf dem Personalausweis diskutiert. Es sind aber auch andere Maßnahmen unternommen worden, wie De Tijd schreibt. Gemeindepersonal ist sensibilisiert und aufgeklärt worden. Und bald soll auch der Informationsaustausch zwischen Justiz, Polizei und anderen Regierungsstellen verbessert werden.
Die Verwaltungen können der Polizei über den Helpdesk "Belpic" Fälle von Identitätsbetrug melden, der wird aber im nächsten Jahr durch eine modernere Webanwendung ersetzt. Dann sollen noch mehr Dokumente weitergeleitet werden können.
Bürger sollten gestohlene, verlorene oder zerstörte Ausweisdokumente immer melden: bei der örtlichen Behörde oder der Polizei. Informationen gibt es auch auf der Seite DocStop.
tijd/belga/lo/km