Die Lokalgruppe der N-VA in Ninove hat ihren Spitzenkandidaten, Joost Arents, hochkant rausgeworfen. Seine Parteikollegin Karolien De Roose zeigte sich unerbittlich: "Es gibt keine Zukunft für Arents in der N-VA."
Arents hat sich gegen die Linie der Partei gestellt und sich der Koalition der amtierenden Bürgermeisterin von Ninove, Tania De Jonge (Open VLD), angeschlossen. Zweieinhalb Monate nach den Kommunalwahlen ergibt sich dadurch schließlich eine absolute Mehrheit im Gemeinderat.
Die rechtsextreme Forza Ninove war dort im Oktober stärkste Partei geworden. Die Liste des Vlaams Belang-Politikers Guy D'haeseler holte 40 Prozent, verfehlte aber die absolute Mehrheit um zwei Sitze.
Die N-VA fuhr hingegen eine Schlappe ein und verlor drei ihrer fünf Sitze. Als Konsequenz wollte sie in die Opposition gehen. Die OpenVLD hatte jedoch selbst zusammen mit der Gemeinschaftsliste Samen aus CD&V, SP.A und Grünen ebenfalls keine Mehrheit. Es fehlte eine Abgeordnetenstimme.
Diese fehlende Stimme lieferte schließlich Joost Arents. Er verglich die Situation mit der des N-VA-Vorsitzenden Bart De Wever in Antwerpen. De Wever ist dort im Begriff, eine Koalition mit den Sozialisten einzugehen. Dieses Bündnis mit dem Erzfeind hat bislang keine personellen Konsequenzen nach sich gezogen. Der überregionale Parteisprecher Joachim Pohlmann sagte, es sei Sache der lokalen Abteilung, "die notwendigen Schritte zu unternehmen".
Arents sagte in der VRT, er bedauere die Entscheidung der N-VA, aber er verstehe auch den Parteivorstand. Arents erklärte, er werde als Parteiloser der Koalition angehören.
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