Nach Angaben des Universitätskrankenhauses handelt es sich bei dem Opfer um einen Brüsseler pakistanischer Abstammung.
Im Verlauf einer Reise in Pakistan war er nach einem Verkehrsunfall ins Krankenhaus eingeliefert worden. Es wird vermutet, dass er sich dort mit der neuen Super-Bakterie infiziert hat.
Kurz nachdem er nach Belgien zurück gekehrt war, musste er in ein Brüsseler Krankenhaus aufgenommen werden, wo er im vergangenen Juni verstarb.
Todesursache war die neue Super-Bakterie, die praktisch gegen sämtliche Antibiotika resistent ist.
Medizintourismus: Experten warnen vor Ausbreitung
Die neueste Variante (NDM/1) ist in jüngster Zeit vor allen Dingen in Indien, Pakistan und Bangladesch aufgetaucht. Der Keim verbreitet sich offenbar durch Schönheitsoperationen, wo allzu häufig Antibiotika verabreicht wird. Nach Europa gelangte er offenbar über Großbritannien.
Experten warnen vor einer weltweiten Ausbreitung der Superbakterie durch Medizintourismus.
Keine besonderen Maßnahmen in belgischen Krankenhäusern
Die belgischen Krankenhäuser werden keine zusätzlichen Maßnahmen zum Schutz gegen die so genannte Super-Bakterie NDM-1 ergreifen. Das Gesundheitsministerium hatte die Kliniken kürzlich in einem Rundschreiben zur Wachsamkeit aufgerufen und eine systematische Untersuchung bei der Aufnahme von Risikopatienten empfohlen.
Ein Antwerpener Professor am dortigen Universitätskrankenhaus, der als Experte in der Materie gilt, erklärte, dies sei zum jetzigen Zeitpunkt ausreichend. Erst müsse abgewartet werden, ob es in Belgien weitere Fälle gebe.
rk/jp/mh - Bild: belga