Die Tigermücke trifft man eigentlich in Asien an. Jetzt ist sie wieder in Belgien nachgewiesen worden. Seit 2016 war sie eigentlich verschwunden.
So harmlos, wie die Tigermücke aussieht, so gefährlich kann sie auch sein, denn sie ist Überträger von zahlreichen Krankheiten - wie dem Dengue- oder Zika-Virus.
Auffallend ist, dass die Mücke jetzt aus unseren Nachbarländern zu uns kommt. Wissenschaftler des Königlichen Belgischen Instituts für Naturwissenschaften und des Königlichen Museums für Zentralafrika überwachen die asiatische Tigermücke an 23 Risikopositionen in Belgien. Und zwischen Mai und September 2018 haben sie Tiger-Mücken an fünf Standorten in vier Provinzen entdeckt: In Ostflandern, Hennegau, Namur und Luxemburg. In Luxemburg und Namur wurden Eier auf Autobahnparkplätzen gefunden, was darauf schließen lässt, dass die Mücke wahrscheinlich mit dem Autoverkehr aus Frankreich oder Deutschland unterwegs war, wo die Art häufiger vorkommt.
Es ist das erste Mal, dass die Tigermücke über Zufahrtsstraßen aus einem Nachbarland Belgien erreicht. Früher ist man nur auf die Mücken am Antwerpener Hafen gestoßen, die waren da quasi blinde Passagiere bei Importen aus fernen Ländern.
Laut der Forscherin Isra Deblowe kann die Mücke sogar hier Fuß fassen. Dass man sie in unseren Nachbarländern nachweist, ist der beste Beweis dafür, dass sich die Mücke auch in unseren Breitengraden wohlfühlt. Deshalb ist es auch wichtig, dass man das im Auge behält und weiter untersucht.
Wenn man sie noch besser lokalisieren kann, kann man sie auch besser bekämpfen, sagt Wim Van Bortel, Koordinator dieses Überwachungsprojektes in Belgien. Und vor allem müsse man dafür sorgen, dass sie sich hier nicht weiter ausbreitet.
Dass diese Mücke hier gefunden wurde, heißt aber nicht, dass man Angst vor Erkrankungen haben muss. Die Forscher sagen, dass wir jetzt nicht mit Virusausbrüchen rechnen müssen. Die Mücke selbst ist keine Gefahr. Sie sind nur gefährlich, wenn sie eine infizierte Person gestochen hat und anschließend eine gesunde sticht - dann erst könnte ein Virus übertragen werden.
lo/belga/rasch