Im vergangenen Jahr shoppten die Belgier für acht Milliarden Euro im Ausland. 5,5 Milliarden Euro, also mehr als die Hälfte davon, landeten in ausländischen Online-Shops. Die deutschen und niederländischen Shops wie Zalando, Coolblue oder bol.com sind bei belgischen Kunden populärer.
Der Einzelhandelsverband Comeos glaubt, dass das mit dem unterentwickelten E-Commerce in Belgien zu tun hat. Niederländische Webshops hätten schon vor Jahren .be-Domainnamen gekauft. Das mache sich jetzt bemerkbar: Es gibt quasi keine einzige große belgische Online-Marke.
Und nicht nur das: Der belgische Einzelhandel schwächelt sowieso. Der Umsatz war 2017 niedriger als im Krisenjahr 2008, obwohl die Kaufkraft der Belgier um 1,5 Prozent gestiegen ist.
Comeos geht davon aus, dass Belgien dadurch 30.000 Jobs durch die Lappen gingen oder gehen. Bei unseren Nachbarn steigen hingegen die Umsätze, sowohl im traditionellen, als auch im Online-Handel.
Volker Krings