Die PVDA ist das flämische Pendant zur PTB. Es wäre das erste Mal, dass die Linkspartei in einem Bürgermeister- und Schöffenkollegium vertreten ist.
Die angekündigte Zusammenarbeit hat bereits zu heftigen Reaktionen geführt. "Die radikale Linke ist genauso schlimm wie die radikale Rechte, sogar noch schlimmer", wetterte N-VA-Chef Bart De Wever. "Wo Kommunisten regieren, gibt es Armut und oft Diktatur", legte der Parteichef nach.
Auch die Open VLD schloss sich der Kritik an: "Die extreme Linke und die extreme Rechte sind beides Symbole für eingeschränkte Freiheit und Unterdrückung", schrieb die Parteichefin der Liberalen, Gwendolyn Rutten, auf Twitter.
Die sozialistische SP.A und die linksradikale PVDA hatten ihre Einigung am Samstag bekanntgegeben. N-VA und Open VLD, aber auch die Christdemokraten von der CD&V werfen den Sozialisten nun vor, den "Cordon sanitaire" gebrochen zu haben - eigentlich das ungeschriebene Gesetz, dass keine Partei eine Koalition mit Rechtsextremen eingeht.
Im Fall der Open VLD dürfte auch Frust ein Grund für die Reaktion sein. Denn der scheidende Bürgermeister von Zelzate und Spitzenkandidat der Liberalen, Frank Bruggeman, hatte bei der Kommunalwahl in Zelzate die meisten Stimmen geholt. Wegen der Einigung von SP.A und PVDA muss er jetzt aber doch auf die Oppositionsbank.
Bruggeman fordert eine Neuauszählung der Stimmen. Er spricht von Unregelmäßigkeiten. Seine Partei habe das Recht auf einen weiteren Sitz. Mit der angekündigten Koalition aus SP.A und PVDA habe das nichts zu tun.
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