Der aktuelle Skandal sei das Ergebnis eines zu ungenau definierten Rechtsrahmens, in dem Spielervermittler ihre Geschäfte abwickeln können. Durch gute Gesetze für diese Aktivitäten könnte Belgien zum Vorbild in Europa werden.
Europa erwarte ein Signal aus Belgien, sagte Marc Coucke vor den Mitgliedern der Kammerausschüsse für Wirtschaft und Finanzen. Und die 24 belgischen Profi-Clubs seien bereit, dieses Signal zu geben.
Sie wollten die Voraussetzungen für saubere Geschäfte schaffen, damit sich der belgische Fußball künftig unter guten Bedingungen entwickeln könne. Dafür seien die Clubs auch bereit, Opfer zu bringen und sich föderalen Gesetzen für die Rolle der Spielervermittler zu unterwerfen.
Die Pro League selbst wolle noch in diesem Jahr eine Charta für den Umgang mit Spielervermittlern ausarbeiten. Diese Charta soll verpflichtend für die lizenzierten Clubs der Pro League werden.
Coucke verteidigte gleichzeitig die steuerlichen Vorteile, von denen die 24 Proficlubs in Belgien profitieren. Es sei falsch, diese Vorteile wegen des Skandals jetzt in Frage zu stellen. Man dürfe das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Die belgischen Fußballvereine seien nicht reich, nur die fünf Top-Clubs würden Gewinne machen.
Fußball habe auch eine soziale Funktion. Die staatlichen Vorteile würden den Clubs dabei helfen, diese soziale Funktion wahrnehmen zu können.
Kay Wagner