Das hat die Weltvereinigung der Astronomen in einer Mitgliederbefragung so entschieden. Die Idee dazu wurde im August in Wien vorgelegt. Am 26. Oktober um Mitternacht lief die Frist für die Abstimmung ab.
Was besagt das Gesetz?
Da geht es darum, wie schnell sich das Universum ausdehnt. Beide Wissenschaftler - also Hubble und Lemaître - haben unabhängig voneinander herausgefunden, dass sich Galaxien umso schneller entfernen, je weiter sie von uns weg sind. Sie entdeckten also beide die ständige Ausdehnung des Universums, aber bisher tauchte nur der Name von Hubble in der Geschichtsschreibung auf, obwohl Lemaître seine Erkenntnisse schon zwei Jahre früher veröffentlicht hat.
Warum hat man Lemaître denn ignoriert?
Er war französischsprachig, und Hauptsprache der Fachwelt war und ist auch heute noch Englisch. Lemaître publizierte also in Fachblättern, die außerhalb des frankophonen Raums in Europa kaum gelesen wurden. Deshalb verfiel die Ehre der entsprechenden Namensgebung der diesbezüglichen Entdeckung ausschließlich auf den viel mehr gelesenen amerikanischen Astronomen Edwin Hubble. Heute gilt Lemaître übrigens auch als Begründer der Urknalltheorie.
Wer war denn eigentlich dieser Lemaître?
Georges Lemaître wurde 1894 in Charleroi geboren. Er meldete sich freiwillig für den Ersten Weltkrieg. Das hat ihn sehr geprägt, denn als er zurückkam änderte er sein bisheriges Studium der Mathematik und Physik und schrieb sich am Priesterseminar ein. Das ist wichtig für seine Laufbahn, denn er fand eine Lösung für den Ursprung des Unviersums, die heute sowohl die Wissenschaft als auch die Religion akzeptieren, nämlich die Urknalltheorie. Die hat er begründet. Lemaître starb 1966 in Löwen. Heute - mehr als 50 Jahre nach seinem Tod werden seine Erkenntnisse auch unter seinem Namen anerkannt.
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