Am Sonntag waren die Vertreter der Unternehmensleitung von Aviapartner nicht mehr an den Verhandlungstisch zurückgekehrt. Wegen des Streiks bei Aviapartner konnten seit Donnerstagabend hunderte Flüge am Flughafen Zaventem nicht stattfinden.
Allein sonntags wurden 150 Flüge gestrichen. Einige Fluggesellschaften, wie zum Beispiel Tui, fahren ihre Fluggäste mit Bussen zu anderen Flughäfen in Charleroi und Amsterdam, damit sie von dort ihre Reisen antreten können.
Nachdem es am Samstagvormittag zunächst nach einer Einigung zwischen Gewerkschaften und Unternehmensleitung von Aviapartner ausgesehen hatte, scheinen sich die Fronten mittlerweile wieder verhärtet zu haben. Sonntagabend kamen die Verhandlungsführer der Unternehmensleitung nicht mehr zu den Gesprächen zurück, nachdem sie sich zuvor zurückgezogen hatten, um Forderungen der Gewerkschaften eingehend zu prüfen.
Der Präsident von Aviaparnter in Belgien, Laurent Levaux, sprach Sonntag von einem zerstörten Vertrauensverhältnis bei den Verhandlungen.
Die Gewerkschaften vermuten, dass die Unternehmensleitung nicht mit offenen Karten spielt. An einer raschen Lösung des Konflikts sei sie nicht interessiert. Ein Grund dafür könnte die schlechte finanzielle Lage von Aviapartner sein, so die Gewerkschaften.
Aus Geschäftszahlen geht hervor, dass Aviapartner letztes Jahr 2,8 Millionen Euro Verlust gemacht hat. Ein Jahr zuvor betrug der Verlust bereits mehr als fünf Millionen Euro. Außerdem hat der Gepäckabfertiger Schulden in Höhe von rund 49 Millionen Euro. Zugeständnisse an die Mitarbeiter könnten das Unternehmen in den Konkurs treiben.
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