Die Billigfluggesellschaft Ryanair erlebt am Freitag ihren bisher größten Streik. Piloten und Flugbegleiter der irischen Billigfluglinie in sechs Ländern legen ihre Arbeit nieder. Darunter ist auch Belgien. Hier werden voraussichtlich 48 Flüge insgesamt streikbedingt ausfallen, 26 davon in Charleroi und 22 in Zaventem.
Dennoch ist bisher an den belgischen Flughäfen kein Chaos ausgebrochen. In Charleroi fielen bisher vier Ryanair-Flüge aus. Alle Passagiere waren vorab informiert worden. Auch am Flughafen von Zaventem sind keine Ryanair-Fluggäste gestrandet. Hier wurden nach Angaben der christlichen Gewerkschaft bislang neun von elf Flügen gestrichen. Bei zwei Flügen ist noch nicht sicher, ob sie stattfinden können.
Nach Gewerkschaftsangaben beteiligen sich 90 Prozent der Beschäftigten an dem Streik. Damit wurden die eigenen Erwartungen noch übertroffen. Die Gewerkschaften kämpfen für ihre Anerkennung durch Ryanair und wollen durchsetzen, dass die Fluggesellschaft ihre im Ausland stationierten Mitarbeiter nach dem örtlich geltenden Arbeits- und Sozialrecht behandelt.
Ryanair hat sich inzwischen zwar bereit erklärt, das jeweils lokale Arbeitsrecht anzuwenden, dies aber erst ab 2020. Die Gewerkschaften verlangen aber eine sofortige Umstellung. Unterstützt werden sie darin auch durch die EU-Kommission.
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