Wenn Kinder vermisst oder missbraucht werden, dann kommt auch die Organisation Child Focus zum Einsatz. Sie bietet den Opfern dieser Ereignisse psychologische und rechtliche Unterstützung, sowohl den Kindern als auch ihren Eltern. Child Focus hilft dabei, die Informationen über vermisste Kinder zu verbreiten, indem sie Bilder und Beschreibungen in Zeitungen, Zeitschriften usw. veröffentlicht. Seit 1998 hat Child Focus 3.000 Fälle pro Jahr behandelt und 70 Prozent von ihnen innerhalb eines Jahres abgeschlossen.
Am Dienstag startet die Organisation eine neue Aktion: den ersten #NotFoundDay. Und der soll ab jetzt jährlich stattfinden. An diesem Tag möchte man auf die Webseite Notfound.org aufmerksam machen. Auf dieser Webseite kann man eine spezielle App herunterladen, so dass dann auf der eigenen Webseite bei jeder Fehlermeldung "404-Error - Seite nicht gefunden" ein Bild eines vermissten Kindes zu sehen ist.
Weltweit gibt es rund anderthalb Millionen Websites und im Durchschnitt ergeben etwa sieben Prozent der Besuche einer Website die Antwort "404 error – Seite nicht gefunden". Wenn nur ein Prozent dieser Websites die NotFound-App installiert hat, kann man sich ja ausrechnen, wie groß die Chance ist, so ein vermisstes Kind wieder zu finden, sagt auch Gail Rego, Pressesprecher von Missing Children Europe : "Seit 2002 gibt es diese Applikation und seitdem haben sie mehr als 5.700 Webseiten heruntergeladen. Da ist also noch Luft nach oben."
Am #NotFoundDay sollen nochmal alle Eigentümer von Unternehmen und Webseiten dazu ermutigt werden, die Funktion herunterzuladen und so die Suche nach vermissten Kindern zu unterstützen. Die App enthält mehr als 92 Millionen Fotos von vermissten Kindern. Notfound verfügt über eine Geotag-Technologie, die dafür sorgt, dass man nur Informationen über verschwundene Kinder in der Nähe seines Aufenthaltsortes erhält. So kann die Suche nach einem vermissten Kind in diesem Bereich beschleunigt werden.
Die App kann sogar noch mehr: Anschließend kann man auch die Resultate der Untersuchungen ganz einfach über Google abrufen. Und so hat man der wohl nutzlosesten Seite des Webs eine sinnvolle Funktion gegeben. Im Juli hat die belgische Regierung sogar eine Resolution genehmigt, die die Kampagne "Notfound" auf allen Webseiten unterstützt.
lo/est