Im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen die rechtsradikale flämische Jugendbewegung Schild & Vrienden hat die Polizei am Mittwoch fünfzehn Wohnungen durchsucht. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Ostflandern der Zeitung Het Laatse Nieuws.
Bei den Durchsuchungen seien insbesondere Handys und Computer beschlagnahmt worden. Es ginge darum, festzustellen, ob und von wem Straftaten begangen worden sind, heißt es in der Zeitung.
Schild & Vrienden war durch die Ausstrahlung eines Dokumentarfilms der VRT bekannt geworden. Der Film legt offen, wie Mitglieder der Gruppe rassistische, frauenfeindliche und antisemitische Botschaften verbreiten und sich anschicken, systematisch flämische Institutionen zu unterwandern.
Am Tag nach der Ausstrahlung war bereits die Wohnung des Anführers der Gruppe, Dries Van Langenhove, durchsucht worden.
Der VRT-Journalist, der die Reportage erstellt hat, soll bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft als Zeuge angehört werden. Wegen Drohungen im Internet steht er mittlerweile unter Polizeischutz.
Peter Eßer