Die Zeitung basiert sich auf Zahlen der niederländischen BinckBank, die auch in Belgien aktiv ist. Laut einer Umfrage von Binck scheut ein gebranntes Kind das Feuer. Es gab einfach zu viele Nachrichten um den Ärger der Anleger mit Lernout & Hauspie, Fortis, Dexia - oder Arco, wo seit geraumer Zeit darüber spekuliert und darum gefeilscht wird, ob die Sparer ihre verloren gegangenen Einlagen jemals wieder zurück bekommen werden.
Die Börse wird noch zu oft als Risiko gesehen - auch wenn Banken mit Gewinnen von 6 bis 9 Prozent pro Jahr locken. Aber so ein Jahr kann eben auch mal bei minus 20 Prozent enden.
Finanzexperte Pascal Paepen sagt in Het Laatste Nieuws, dass der belgische Sparer nicht rational denke. Viele Menschen hätten auch große Angst in ein Flugzeug zu steigen, obwohl die Wahrscheinlichkeit, mit dem Auto zu verunglücken, ungemein größer sei.
Oder Menschen gäben ihr Geld für Lotterien aus, obwohl die Gewinnchancen gegen Null tendierten, führt Paepen einen weiteren Vergleich an. Und er zitiert einen Spaß, den sich offenbar die Engländer mit den Belgiern erlauben: Die Belgier müssten nicht in Aktien investieren, weil sie doch alles vom Staat bekämen, heißt es auf der Insel.
Die BinckBank hat ihre belgischen Kunden gefragt, wie sie es mit den Aktien halten. Und fast jeder Zweite gab an, dass er es nicht wage, Aktien zu kaufen, weil er oder sie auch das Geld dazu nicht habe.
Paepen weist dieses Argument in der Zeitung vom Tisch: "Man kann schon mit 20 Euro in Fonds investieren". Und selbst so ein geringer Betrag könne auf rund 100 Unternehmen verteilt werden. Wer monatlich spare, könne also ein schönes kleines Vermögen aufbauen.
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