Seit Dienstag hält sich eine zweite Familie in dem geschlossenen Auffanglager für Asylsuchende in Steenokkerzeel auf. Es handelt sich um eine Frau aus Aserbaidschan mit fünf Kindern.
Am 14. August war bereits eine Serbin mit ihren vier Kindern als allererste Familie nach Steenokkerzeel gebracht worden. Das hatte damals zu Protesten vor dem Zentrum und später in Brüssel geführt.
Am Dienstag kam die Meldung von der Einlieferung einer zweiten Familie wohl zu spät, um solche Proteste noch zu organisieren. Die Mutter mit den Kindern befindet sich bereits seit Montag in Steenokkerzeel.
Asylstaatssekretär Theo Francken, der im Zentrum der Kritik von Menschenrechtsorganisationen steht, verteidigte die Einlieferung der zweiten Familie. In der VRT sagte er: "Die Familie hat alle legalen Prozeduren durchlaufen. Sie hat mehrmals versucht, unterzutauchen. Diese Menschen müssen einfach zurückgeschickt werden. Das Flüchtlingsgesetz gilt auch für Familien mit Kindern."
Francken erinnerte daran, dass er das Gesetz zur Einweisung von Kindern in geschlossene Abschiebezentren nicht beziehungsweise nicht allein zu verantworten habe. Das Gesetz sei mit breiter Mehrheit von fast allen Parteien in der Kammer in einem demokratischen Prozess verabschiedet worden. Er setze diese damals getroffene Entscheidung jetzt nur um.
Kay Wagner/ VRT