Demnach reiche die normale Energieproduktion von Belgien aus, um ohne zusätzliche Notfallzentralen über den Winter zu kommen. Für den Verbraucher könnte das eine leicht niedrigere Energierechnung bedeuten.
Ein paar Euro weniger könnten es für den normalen Verbraucher sein, die er für seinen Stromverbrauch bezahlen muss. Die Bereitstellung einer zusätzlichen Notfallzentrale für die Produktion von Strom im Winter hatte der Staat immer dem Verbraucher in Rechnung gestellt.
Dass Energieministerin Marghem jetzt auf so eine Notfallzentrale verzichten will - das erste Mal übrigens seit 2014 - kommt überraschend. Noch im Frühjahr hatte sie davon gesprochen, eine sogenannte strategische Reserve von rund 500 Megawatt für den anstehenden Winter einzuplanen. Das ist die Hälfte der Stromproduktion eines durchschnittlichen Atomkraftmeilers.
Neueste Berechnungen ihrer Dienste stellen jetzt jedoch wohl fest, dass auf diese Reserve verzichtet werden kann. In Belgien werde auch ohne Reserve genug Strom erzeugt. Außerdem hätten sich die Möglichkeiten verbessert, Strom bei Bedarf aus den Nachbarländern zu importieren. Eine kalte Wohnung aufgrund von Strommangel müsse im kommenden Winter keiner befürchten.
Ob dafür auch die erhöhte Produktion von erneuerbaren Energien in Belgien ein Grund ist, dazu geben die Zeitungen L'Echo und De Tijd keine Auskunft.
Kay Wagner