600 Lidl-Mitarbeiter haben bald also nach Dienstschluss Ruhe. Wirklich Ruhe. Das Unternehmen verpflichtet sich, das Personal nicht mehr außerhalb der Arbeitszeiten mit beruflichen E-Mails zu behelligen; also keine Mails mehr zwischen 18 Uhr abends und 7 Uhr morgens; und auch keine mehr am Wochenende. Auch elektronische Post, die von außen an den beruflichen Posteingang der Mitarbeiter geschickt wird, soll ihnen erst während den Arbeitszeiten zugestellt werden.
Lidl gehe mit gutem Beispiel voran, sagt sinngemäß ein Arbeitspsychologe in De Standaard. Arbeitsminister und Vizepremier Kris Peeters hat ja auch ein solches Recht auf Unerreichbarkeit zumindest in Grundzügen gesetzlich festgeschrieben: Demnach müssen Arbeitgeber und Personal zusammen darüber beraten, ob, beziehungsweise inwieweit den Mitarbeitern das Recht eingeräumt wird, auch mal abzuschalten. Zwingend ist eine solche "digitale Pause" aber nicht; und das kritisiert der Arbeitspsychologe in De Standaard: "Konstant erreichbar zu sein, das führt auf Dauer zu Problemen"; diese Gefahr werde bislang unterschätzt. Wenn man mental nicht abschalten dürfe, dann drohe am Ende der Burnout.
Roger Pint