In den letzten fünf Monaten sei die Inflation stetig gestiegen, heißt es im Wirtschaftsministerium. Im Juli und auch im August war sie so hoch wie seit April 2017 nicht mehr. Genau gesagt lag die Inflation sogar über dem von der Europäischen Zentralbank empfohlenen Richtwert von 2 Prozent. Heißt konkret: Das Leben ist teurer geworden. Gestiegen sind vor allem die Preise für Strom, Kraftstoffe und Autos.
Das hat dazu geführt, dass der so genannte Schwellenindex überschritten wurde. Aufgrund der in Belgien praktizierten Lohn-Index-Bindung sorgt das also für eine allgemeine Anhebung der Bezüge.
Bei den Pensionen und Sozialleistungen erfolgt das unmittelbar. Sie steigen schon ab dem kommenden Monat um zwei Prozent, im Oktober folgen die Beamtengehälter.
In der Privatwirtschaft sind auch viele Bezüge an die Indexentwicklung gekoppelt. Da hängt es vom jeweiligen Tarifvertrag ab, wann und wie die Gehälter entsprechend angepasst werden.
Unizo ruft "Tag der gleichen Renten" aus
Unterdessen hat die Mittelstandsvereinigung Unizo den heutigen Tag als "Tag der gleichen Renten" ausgerufen. Damit will die Vereinigung ihre Forderungen nach einer Angleichung der Renten auf allen Ebenen des Berufslebens Nachdruck verleihen.
Unizo weist darauf hin, dass die Renten von Selbständigen immer noch deutlich niedriger sind als von Arbeitnehmern und Beamten.
Der Organisation zufolge zögern viele Belgier, sich selbständig zu machen, weil die soziale Absicherung im Vergleich zu einem Arbeitnehmerverhältnis deutlich schlechter ist.
vrt/belga/est/rkr/rop