Rund 20 Mitglieder von Amnesty International prangerten vor dem Kabinettsgebäude von Premierminister Charles Michel das Einsperren der Kinder an. Die Möglichkeit dazu war am Wochenende nach einem Beschluss der Regierung in Kraft getreten.
Die Demonstranten erinnerten daran, dass Belgien dreimal in den Jahren 2010 und 2011 wegen des Einsperrens von Kindern vom Europäischen Menschenrechtshof verurteilt worden war. Daraufhin wurden Familien, deren Asylantrag in Belgien abgelehnt worden war, in offene Häuser untergebracht.
Weil aus diesen Häusern zu viele Menschen geflohen waren, kehrt die Regierung jetzt zu der Praxis der Einlieferung in geschlossene Zentren zurück. Auch die jetzt eingesperrte Familie soll nach Angaben der Ausländerbehörde schon zweimal aus offenen Häusern geflohen sein.
Amnesty und andere Menschenrechtsorganisationen wollen ihren Protest gegen die Einsperrung der Kinder fortsetzen. Für Mittwoch sind Aktionen geplant, unter anderem in der Brüsseler Innenstadt nahe des Manneken Pis.
Kay Wagner