Es sieht so aus, als ob Jambon mit den Kontrollen die Forderungen vor allem aus der Provinz Westflandern aufgreift. In den vergangenen Tagen waren von dort mehrmals Hilferufe Richtung Föderalregierung ertönt, dass man sich bei dem Problem der Transitmigranten im Stich gelassen fühlt. Die aktuellen Mittel reichten nicht aus, um dem Zustrom von Menschen Herr zu werden, die von Belgiens Küste aus illegal nach Großbritannien reisen wollen.
Die Polizeikontrollen in Zügen sollen jetzt von Spezialeinheiten mehrmals in der Woche ausgeführt werden. Auch in Zügen, die von Frankreich an die belgische Küste gelangen, sollen diese Kontrollen stattfinden. Jambon will außerdem die Zusammenarbeit zwischen Polizei und der Staatsanwaltschaft verbessern, um mehr Informationen über die Banden zu erhalten, die den Menschenschmuggel durchführen.
Eine erste Kontrollaktion der Polizei in Zügen hat bereits am Montagabend stattgefunden. Dabei sind 15 illegale Transmigranten aufgegriffen worden. Unter den Personen befand sich ein von den Behörden gesuchter Krimineller. Die 14 anderen sollen am Dienstag in ein geschlossenes Zentrum gebracht werden.
In den geschlossenen Auffanglagern sollen neue Kapazitäten für aufgegriffene Transitmigranten geschaffen werden. Die Polizei in Westflandern hatte sich am Wochenende erst darüber beschwert, dass Beamte bei festgenommenen Transitmigranten oft nicht wüssten, wohin man sie bringen soll.
belga/kw/cd