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Neue Hitzewelle im Anmarsch: Die zwei Seiten des Sommers

03.08.201814:2703.08.2018 - 17:29

Es ist eine neue Hitzewelle im Anmarsch. In Portugal und Spanien werden fast unerträgliche 46 Grad erwartet. Bei uns ist es nicht ganz so warm, dafür werden aber am Freitag in weiten Teilen des Landes hohe Ozonwerte erwartet. Auch sind immer mehr Gewässer durch Algen oder Bakterien verunreinigt. Auf der anderen Seite wurde aber noch nie so viel Strom aus alternativen Energiequellen erzeugt wie in den letzten Wochen.

Supersommer und kein Ende. "Zum Glück", mögen die einen sagen, denn Sonnenanbeter kommen seit Wochen voll auf ihre Kosten. "Und das wird wohl auch noch ein bisschen so bleiben", sagt die VRT-Wetterfee Sabine Hagedoren. Im Moment ist Westeuropa unter dem Einfluss eines starken Hochdruckgebietes. Und das sorgt dafür, dass atlantische Störungen gar nicht bis zum Festland gelangen. Heißt: Auch in den nächsten Tagen bleibt es knochentrocken und tropisch warm.

Für viele bestimmt eine gute Neuigkeit, aber eben nicht für alle. Beispiel: Am Freitag werden fast überall im Land hohe Ozonwerte erwartet. Das gilt vor allem für den Osten des Landes. In der Provinz Lüttich etwa wird am Freitag wohl überall die so genannte Informationsschwelle überschritten. Dann liegt der Ozongehalt in der Luft über 180 Mikrogramm je Kubikmeter. In einigen Messstationen war das übrigens auch am Donnerstag schon der Fall, unter anderem in Eupen.

Hohe Ozonwerte können zu Reizungen der Augen führen. "Das Gas greift aber vor allem die Atemwege an", sagt Professor Giuseppe Liistro, Lungenarzt am Brüsseler Saint-Luc-Universitätskrankenhaus. Das äußert sich durch Halsschmerzen oder Erschöpfung.

Wasserqualität leidet

Aber nicht nur die Luftqualität leidet unter den extremen Bedingungen, auch die des Wassers. Einmal gibt es da seit Tagen ein bisschen überall ein Botulismus-Problem. "In zwei Seen in unserem Naturpark sind Botulismus-Toxine festgestellt worden", sagte Alain Martens vom Naturparkzentrum Haut-Geer in der RTBF. "Die Bakterien, die wir entdeckt haben, sind für den Menschen ungefährlich, nicht aber für Vögel. Mindestens 100 sind schon deswegen verendet."

"Alle Zutaten sind vereinigt", sagt Alain Martens. Lange Hitzeperiode, wenig Regen, Gewässer, in denen das Wasser nicht mehr genug Sauerstoff enthält. Und das sorgt eben für die Kontamination.

In der Pflege- und Auffangstation für Vögel und Wildtiere in Merelbeke hat man das gleiche Problem. Je weniger Sauerstoff sich in den Gewässern befinden, desto mehr Toxine geben die Bakterien ab. Die Vögel, die damit in Berührung kommen, zeigen zunächst Lähmungserscheinungen, die irgendwann auch die Atemwege befallen. "Und dann ist es vorbei", sagte Nick De Meulemeester von der Auffangstation in der VRT.

Blaualgen

Inzwischen werden die Gewässer aber auch für die menschliche Gesundheit zunehmend gefährlich. In einigen Flussläufen in Flandern wurden Blaualgen entdeckt. "Beim Menschen können diese Blaualgen Hautreizungen hervorrufen", sagte Claudia Van Vooren von der flämischen Wasserstraßenbehörde. Besonders gefährlich wird es aber, wenn man das Wasser aufnimmt. Symptome können reichen von Kopfschmerzen bis zu einer Schädigung des Nervensystems

Deswegen wurde auf einigen Flüssen bzw. Kanälen ein "Wasserverbot" erlassen. "Alle Aktivitäten, bei denen man mit Wasser in Berührung kommen kann, wie Wasserski, Kajakfahren, sind untersagt", sagt Claudia Van Vooren.

Die Ursache ist die gleiche wie bei den Botulismus-Kontaminationen: wenig Strömung, überwiegend stehende Gewässer, bei denen irgendwann nicht mehr ausreichend Sauerstoff im Wasser ist. Die derzeitige Trockenheit sorge dafür, dass sich das Problem inzwischen auch an größeren Wasserläufen stelle, sagt Claudia Van Vooren.

Auch die Wallonie hat übrigens inzwischen mit Niedrigwasser zu kämpfen. Man werde deswegen womöglich die Flussschifffahrt einschränken müssen, sagt in der Zeitung La Dernière Heure Philippe Dierickx, der Direktor des wallonischen Wasser- und Schifffahrtsamtes SpW. Und man werde wohl auch bald über Maßnahmen zur Rationierung von Leitungswasser nachdenken müssen.

Mehr Verkehrsunfälle

Die Hitzewelle hat manchmal vielleicht auch unerwartete Folgen. Einer Studie des Instituts für Straßenverkehrssicherheit, Vias, zufolge, steigt nämlich auch die Zahl der schweren Verkehrsunfälle. Seit 2005 vergleiche man die verschiedenen Sommerperioden, sagte Vias-Sprecher Stef Willems in der VRT. Und was stellen wir fest? Während einer Hitzewelle steigt die Zahl der Unfälle mit Verletzen oder Todesopfern spürbar an - um immerhin 15 Prozent.

Wie ist das zu verstehen? Wo ist da der Zusammenhang? "Zum einen ist es so, dass bei schönem Wetter eben mehr Menschen auf der Straße sind, mehr Fußgänger, mehr Fahrradfahrer", sagt Stef Willems. "Hinzu kommt, dass durch die Hitze die Konzentrationsfähigkeit der Fahrer abnimmt. Außerdem sind die Menschen oft müde, weil sie aufgrund der hohen Temperaturen schlechter schlafen."

Dramatische Lage für die Landwirtschaft

Aber nicht nur der Mensch leidet, sondern erst recht die Natur. Wochen, eigentlich Monate ohne Regen, das fordert seinen Tribut. Besonders dramatisch ist die Lage für die Landwirtschaft. Die Ernten dürften wohl in allen Bereichen katastrophal ausfallen. Getreide, Kartoffeln, Gras, nichts ist gewachsen, wie es sollte.

"So etwas habe ich noch nie gesehen", sagte ein Obstbauer in der RTBF. Dabei sei er immerhin auch schon 52 Jahre alt. Das Problem ist, dass die Früchte hitzebedingt früher vom Baum fallen, als sie das sollten. "Wenn es jetzt nicht bald regnet, was glauben Sie wohl, was ich da ernte", sagt der Mann. "Früchte, die im Grunde noch nicht reif sind und die schlicht und einfach nicht schmecken."

"Das müssen wir wohl so hinnehmen, da ist leider nichts mehr dran zu machen", sagt Joseph Ponthier vom wallonischen Bauernverband FWA. Für einige Berufsgruppen fangen die Probleme damit aber eigentlich erst an. Die Züchter etwa, die haben schon jetzt mit Engpässen zu kämpfen und müssen jetzt schon an die Futterreserven gehen, die eigentlich für den Winter vorgesehen sind. Heißt: Irgendwann werden sie wohl zusätzliches Futter kaufen müssen. Das wird für viele wohl ein teurer Winter.

Die FWA plädiert inzwischen sogar für die Schaffung einer Ernteausfallversicherung. Nur würde das ja neue Kosten für die Bauern zur Folge haben. Deswegen sollte die Wallonische Region auch ein solches Projekt unterstützen, sagt Joseph Ponthier.

Auch Imker beklagen Ausfälle

Und, was man vielleicht nicht erwartet: Sogar die Imker beklagen enorme Ausfälle. Und hier geht es nicht um das Bienensterben, das unter anderem auf die Varroamilbe zurückzuführen ist.

Obendrauf kommt tatsächlich noch einmal ein hitzebedingtes Problem: "Bei solchen Temperaturen befindet sich weniger Nektar in den Blüten", sagt Sébastien Leclerq von einem auf Bienenzucht spezialisierten Studien- und Informationszentrum in Mons. Die Bienen brauchen aber Nektar, um Honig herzustellen. Wenig Nektar, das heißt also: Wir werden eine sehr magere Sommerernte bekommen. Das zeichne sich auch längst schon ab, so Leclerq.

Sonnenenergie satt

Viel Sonne - das freut vor allem die Besitzer von Photovoltaik-Anlagen. Die produzieren seit einigen Wochen natürlich Strom um die Wette. Und das merkt auch Elia, der Betreiber der Hochspannungsnetze. Im Juli wurden 550 Gigawattstunden allein an Sonnenenergie eingespeist.

Momentweise kam fast die Hälfte der belgischen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien. "Daran sieht man, dass die Energiewende eigentlich schon in vollem Gange ist", sagt Elia-Sprecherin Marleen Vanhecke.

Wie so oft hat dieser Sommer also beides: Schatten- aber eben auch Sonnenseiten. Und so schnell wird sich der Sommer auch noch nicht verabschieden. Im Moment sei Westeuropa unter dem Einfluss eines starken Hochdruckgebietes, sagt die VRT-Wetterfee Sabine Hagedoren. Und das sorge dafür, dass atlantische Störungen gar nicht bis zum Festland gelangen. Heißt: Auch in den nächsten Tagen bleibt es knochentrocken und tropisch warm.

Roger Pint

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