Nach Angaben von Ryanair konnten die meisten Passagiere rechtzeitig über die Streichung ihres Fluges informiert werden. Es ist aber nicht auszuschließen, dass Fluggäste erst am Flughafen vom Ausfall ihres Fluges erfahren, da manche Flüge streikbedingt erst kurz vor dem Start abgesagt werden.
Nach dem ersten Streiktag sprach die christliche Gewerkschaft am Mittwoch von einem großen Erfolg. Von den elf Ryanair-Maschinen mit belgischem Flugpersonal, die in Brüssel starten sollten, blieben zehn am Boden. Insgesamt wurden in Brüssel 13 Landungen und 13 Starts von Ryanair-Maschinen gestrichen.
Nach den Piloten verlangen nun auch die Flugbegleiter von Ryanair bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und die Anerkennung von Gewerkschaften. Dem Streik haben sich Mitarbeiter der Fluglinie in Belgien, Spanien, Portugal und Italien angeschlossen.
Wegen des zweitägigen Streiks in mehreren europäischen Ländern mussten insgesamt 600 Flüge gestrichen werden. Rund 50.000 Passagiere waren betroffen.
Keine Entschädigung
Ryanair weigert sich nach wie vor, Passagieren eine Entschädigung zu zahlen, die von dem Streik am Mittwoch und Donnerstag betroffen sind. Das hat die Fluggesellschaft am Donnerstag noch einmal bestätigt.
Ryanair bezeichnete die Arbeitsniederlegung des Kabinenpersonals als unangemessen. Daher könne man von "höherer Gewalt" sprechen. Der Billigflieger muss zwar das Flugticket erstatten oder für einen Ersatzflug sorgen, will aber keine weiteren Entschädigungen zahlen.
Die Verbraucherschutzorganisation Test Achats hat schon eine Sammelklage angekündigt.
Die irischen Piloten von Ryanair haben indessen einen weiteren Streik für den 3. August angekündigt. Es ist gut möglich, dass sich auch Piloten aus anderen Ländern anschließen werden.
rtbf/belga/dpa/sh/est