Die belgische Polizei hat einen Anschlag in Frankreich verhindert. Wie jetzt bekannt geworden ist, sind am Samstag in Woluwé-Saint-Pierre bei Brüssel ein 38-Jähriger und eine 33-Jährige iranischer Abstammung festgenommen worden. Ihnen wird vorgeworfen, einen terroristischen Anschlag geplant zu haben. In dem Auto des Paars wurden 500 Gramm des hochexplosiven Stoffes Apex sowie Zündvorrichtungen für eine Bombe entdeckt.
Die föderale Staatsanwaltschaft teilt mit, dass Haftbefehl erlassen worden ist. Den beiden werden Mordversuch und die Vorbereitung eines terroristischen Anschlags zur Last gelegt. Ihre Festnahme am Samstag war möglich geworden dank der Zusammenarbeit mit Sicherheitsdiensten in Frankreich und Deutschland.
In einer ersten Reaktion lobte Premierminister Charles Michel diese erfolgreiche Zusammenarbeit. Innenminister Jan Jambon teilte mit, dass es zu keinem Zeitpunkt Anzeichen für einen Anschlag in Belgien gegeben habe. Die Terrorwarnstufe für Belgien wurde nicht erhöht.
Das Paar, das in Wilrijk in der Provinz Antwerpen lebt, soll einen Anschlag auf eine Konferenz der iranischen Oppositionspartei MEK in Villepinte in der Nähe von Paris geplant haben. Bei der Konferenz am Samstag waren 25.000 Menschen anwesend. Die 500 Gramm Apex hätten bei einer Explosion beachtlichen Schaden anrichten können. Mit Nägeln und Metallpartikeln angereichert hätte eine Bombe auf der Veranstaltung ähnlich verheerende Auswirkungen haben können wie die Bomben bei den Anschlägen von Brüssel, sagte Eric Van der Sijpt von der Föderalen Staatsanwaltschaft am Montag.
Im Rahmen der Ermittlungen sind in mehreren belgischen Städten Hausdurchsuchungen durchgeführt worden. Auch in Frankreich und Deutschland gab es Festnahmen.
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