Auf der Bahnstrecke Brüssel-Mons ist am Freitagvormittag ein leerer Zug entgleist. Der Unfall ereignete sich auf Höhe von Neufvilles. Der Lokführer wurde bei dem Unfall verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Der Sachschaden ist groß. Auch die Oberleitung ist beschädigt. Möglicherweise fuhr der Zug zu schnell. Der Zugverkehr auf der Strecke zwischen Soignies und Jurbise wird wohl für mehrere Tage unterbrochen werden. Es werden Pendelbusse eingesetzt.
Die Bahn arbeitet derzeit daran, das Bremssystem in den Zügen zu modernisieren, so wie es die parlamentarische Untersuchungskommission nach dem Zugunglück von Buizingen 2010 gefordert hatte. ETCS heißt das Bremssystem der neuesten Generation.
Wenn der Lokführer zu schnell ist und auf den Warnhinweis nicht reagiert, leitet ETCS eigenständig eine Notbremsung ein. Sensoren am Zug und im Gleisbett überwachen permanent das Geschehen und senden die Informationen in Echtzeit zu einer Zentraleinheit im Innern des Zugs. Diese übernimmt dann im Notfall die Steuerung.
Fast 100 Züge werden bis 2023 umgerüstet. Alle neuen Züge sind bereits mit dem System ausgestattet. Die Kosten für die SNCB und Schienennetzbetreiber Infrabel liegen bei 1,3 Milliarden Euro.

Volker Krings