Nach dem die Website "Wikileaks" Militärakten über den Afghanistan-Einsatz veröffentlicht hat, hat sich heute auch Verteidigungsminister De Crem dazu geäußert. De Crem betonte, die Transparenz über den Einsatz belgischer Soldaten sei sehr groß, besonders seit Juli 2009. Seither gebe es jede Woche einen Pressetermin.
De Crem stritt ab, dass das Verteidigungsministerium Informationen zurückhalte. Er sagte aber auch, es sei nicht immer einfach, ein Gleichgewicht zu finden zwischen der Informationspflicht und dem Gewährleisten der Sicherheit der Soldaten.
Der Afghanistan-kritische SP.A-Abgeordnete Dirk Van der Maelen sagte heute, er bleibe dabei, dass De Crem beschönige.
Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums räumte in Rundfunkinterviews ein, dass es Kommunikationsdefizite zur Öffentlichkeit hin gegeben habe, die sie zum Teil mit militärischen Geheimhaltungsstufen begründete.
Aus den Dokumenten ist unter anderem ersichtlich, dass belgische Minenräumkommandos bereits 2007 in den Kampfgebieten Südafghanistans eingesetzt worden sind und dass 2009 ein Soldat verwundet wurde, nachdem sich seine Einheit aufgrund von ausgegangener Munition zurückziehen musste.
Afghanistan: Neue Erkenntnisse über Einsatz der Armee
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