Unter dem Titel "Rückkehr nach Deutschland" befasst sich das deutsche Nachrichtenmagazin "Focus" mit der Zukunft Belgiens nach einem möglichen Zerfall des Landes.
Der Beitrag steht in der heute veröffentlichten Ausgabe des Magazins. Darin kommt Ministerpräsident Lambertz zu Wort.
Das Magazin zitiert Ministerpräsident Lambertz mit den Worten, es gebe „hypothetisch" verschiedene Varianten für die Deutschsprachigen : „Rückkehr nach Deutschland, Anbindung an Luxemburg oder ein unabhängiger Kleinstaat à la Liechtenstein."
Allerdings setzt Lambertz in dem Kurzinterview voraus, dass es nicht so weit kommen wird. Er sei fest davon überzeugt, dass es keine Spaltung in einen wallonischen und einen flämischen Teil geben werde, auch wenn es separitistische Tendenzen gebe.
focus
Ich wäre für einen Kleinstatt, wenn wir dieses von der wirtschaftlichen und finanziellen Seite überleben können.
1. Wahl - wir bleiben Belgier, wir erwarten volle Mitbestimmung und Gleichberechtigung von Deutsch als einer der drei Amtssprachen, wir sind die Wahren Belgier
2. Wahl - würden Flamen (NVA/VB) und Wallonen (PS) Belgien gegen die Wand fahren währe ich für die Version von Michael Hennes unter dem vollen Vertrauen für Premier Karl-Heinz Lambertz mit Wiederaufbau der auf Wunsch des Gouverneurs der BRD-Provinz NRW demontierten Vennbahn als nationales Rückgrat Ostbelgiens
3. Wahl - fällt weg, da Luxembourg lieber unter sich bleibt und nicht jeder von uns Moselfränkisches Plattdütsch beherrscht
4. Wahl - "allez dans la Grande Nation" Deutsch nur noch im Privatleben bzw. als Fascilitätensprache? Und Paris ist sehr eigen wenns um Zentralismus geht
Alle anderen Szenarien fallen weg wegen mentaler oder kultureller Inkompatiblität (NL) bzw. fehlender Volksdemokratie und sich eindeutig immer mehr abzeichnender Bürgerkriegszustände im Nicht-Staat BRD.
Zu Punkt 3: Auch in Luxemburg beherrscht nicht jeder das Luxemburgische. Deutsch und Französisch sind ebenfalls Nationalsprachen, dieser Punkt sollte also kein Thema sein. Im Süden der DG sprechen aber noch viele den ortstypischen Dialekt, und deshalb sieht man dass im Süden etwas anders. Ausserdem denke ich nicht dass Luxemburger unter sich bleiben wollen. Ich denke eher dass die Luxemburger dem neutral gegenüber stehen, vorausgesetzt dass wir keine Forderungen stellen und keine Schulden mitbringen.
Eine Wiederbelebung der Vennbahn wäre auch eine super Idee. Und was halten sie von einer Wiederbelebung der Bahnlinie von Eupen nach Sankt-Vith? Wir bauen eine Radwanderstrecke für Touristen, dabei hätten wir die alte Bahnlinie besser brauchen können.
Einen grossen Verlierer gibt es jedoch bei ihrer dritten Wahl: Eupen. Luxemburg bräuchte keinen 2. Hauptstadt, und somit würde Eupen zur Provinz "degradiert". Das dürfte den hochtrabenden Eupenern nicht gefallen, denk ich mal.
"Luxemburg bräuchte keinen 2. Hauptstadt, und somit würde Eupen zur Provinz “degradiert”. Das dürfte den hochtrabenden Eupenern nicht gefallen, denk ich mal."
Das ist einer der Überlegungen, warum wir als Eupener möglicherweise ein Identitätsproblem mit dem Leben in Luxembourg hätten.
Eifel und Luxembourg sind aus unserer Sicht sprachlich und mental doch relativ ähnlich, auch wenn sich ein Reuländer nicht als Lützeburgisch-Sprachig bezeichnen lassen will. Zumindest gibts eine kleine Sprachgrenze auf beiden Seiten des Venns. Das Ripuarische Rhein-Fränkisch unterscheidet sich doch merh vom Moselfränkischen als Eifel-Platt und Lützeburgisch.
Ich denke, für das Großherzogtum wären wir aus der Weser-Göhl-Gemeinde zu sehr "die Deutschen" oder die Aachener Rheinländer. Eine eigene Republik mit direkter Volksdemokratie beispielsweise unter dem Namen "Deutsch-Ostbelgien" wäre meiner Meinung nach der günstigste Plan-B. Andererseits würde das Großherzogtum eine durchgehende IR-Linie von Eupen nach Lux-Stadt via SV und Troisvierges wiederaufbauen. Für 1,50 € von Öpe nach Lux-Stadt, das würds schon tun.
Man sollte aber nicht vergessen, dass die Gazetten gern mal ein Sommerloch mit unserem MP auffüllen. Den BRD-Gazetten wird außerdem nachgesagt, dass es sich um gleichgeschaltete Systempresse handelt, welche von VIVA über RTL und WDR bis zur Taz eine reine Lobbyistenvertretung darstellt und nur die Profitinteressen der internationalen Großkonzerne vertritt, welche vielleicht schon an die 70.000 potentiellen Billiglohnsklaven in unserer DG ausfindig gemacht haben und die Abwicklung des Königreichs durch inhaltlich verdrehte (angebliche) Interviews mit Herrn Lambertz zu beschleunigen glauben.
Nicht zuletzt können gerade diese "Gauche-Caviars" der BRD-Systempresse genau wie deren Provinzfürsten oftmals auch gar nicht zwischen Deutschen als
a) Deutsche Staatsbürger,
b) Zuwanderer und
c) "deutschen" als deutschsprachiger Belgier, Elsäßer, Schlesier, Südtiroler oder Österreicher unterscheiden.
Und das ist wohl nicht ausschließlich deren Dummheit geschuldet sondern vermutlich eher ganz anderen niederen Interessen. Warum fällt mir bloß immer wieder Duisbourg ein?
Ich habe den Artikel im Fokus nicht gelesen, aber mich wundert schon, daß Herr Lambertz nicht zuallererst auf die naheliegendste Möglichkeit kommt:
Was bitte spricht dagegen, daß die DG im Fall einer Teilung Belgiens bei der Wallonie bleibt?
Ich frage mich wieso sitzen alle diese Schlaumeier von diesem Forum nicht in Brüssel, dann wären doch alle Probleme gelöst !!!
@Ralf: Welchen der 1000 Gründe soll man als ersten nennen?
@Jannik
Das mit der gleichgeschalteten BRD-Presse ist verschwörungswahnsinniger Unfug!
Mit Duisburg rhetorisch zu spielen ist perfide! In JEDEM Land kaptilastisch wie kommunistisch orientiert wurde und wird für den Profit über Leichen gegangen - auch in Belgien so wie in Deutschland. Von Duisburg auf die politischen Ambitionen Deutschlands zu schließen ist ziemlich weit her geholt und wird den Duisburger Opfern nicht gerecht!
Die 70.000 Billiglohnsklaven sind auch Unfug! Weder ist das Lohngefälle real so drastisch wie sich DGler das ausmalen, außerdem wäre doch jeder Arbeitslose DGler schon lange ein Grenzgänger wenn Deutschland so dringend Billiglohnsklaven bräuchte und diese in der DG finden könnte - da gibts an den Ostgrenzen Deutschlands ein viel attraktiveres Lohngefälle!
@Ralf
Wenn Belgien zerfällt (was es nicht tut solange es eine EU gibt), ist die Wallonie, wirtschaftlich gesehen, von allen Regionen am wenigsten eigenständig überlebensfähig - LEIDER!
@okapy
Weil schon lange nicht mehr die klügsten Köpfe eines Landes das Land (egal ob B/D/Nl/F/L) regieren - mit klugem Kopf lässt sich in der freien Wirtschaft nun mal viel mehr Geld verdienen.. 😉
Pit
@Pit
Die EU kann und wird den Zerfall nicht stoppen, höchstens verlangsamen. Sehen Sie sich die letzten Wahlergebnissen an. Das ist des Volkes Stimme und die beiden grossen Gruppen finden selbst jetzt, wo es doch so wichtig wäre, keinen gemeinsamen Nenner. Ich glaube nichtmehr an Wunder. Man muss den Tatsachen ins Auge sehen und sich überlegen wie man handeln will wenn es soweit ist.
Ich glaube auch dass die DG selbst sich in diesem Fall sogar spalten könnte. Den Norden und den Süden der DG hält nicht viel zusammen.
Ich als Südstaatler würde würde für einen Anschluss an Luxemburg stimmen, aber für einen Nordstaatler wäre dass eine Katastrophe.
Der Süden der DG ist ein ländlicher Raum. Luxemburg unterstützt den ländlichen Raum sehr viel mehr als es in der DG der Fall ist. Der Norden liegt zwischen grossen Ballungszentren und hat andere Prioritäten. Aber auch für den Norden könnte eine Angliederung nach Luxemburg interessant sein. Denken sie an die Steuerpolitik der Luxemburger. Dann würden im ganzen Eupener Raum Tankstellen und Geschäfte wie Pilze aus dem Boden schiessen (Banken eher weniger).
Warum spalten wir Belgien nicht gleich in 20 Teile? (Achtung, Ironie)
Norden DG + Süden DG + Spa / Malmedy + BHV + ...
So hat auch jeder sein Stück Selbstständigkeit da ja keiner den anderen so richtig mag oder die gleichen Ansprüche hat
: - )
Eigentlich sollten wir allen Europäern ein gutes Beispiel sein. Eigentlich.
Leider ist die DG ja eh schon gespalten, durch die Wallonische "Zunge" im Venn, die den Norden vom Süden geographisch trennt. Wollten die Nord- und SüdDGler zusammen bleiben gäbe es nur die Landbrücke über Deutschland... ist zwar ein bischen umständlich dann ohne Grenzübertritt vom Norden in den Süden zu kommen und umgekehrt aber es wäre möglich. Ein Anschluss der gesamten DG an Luxemburg würde das Eupener Land zur Enklave Luxembourgs machen - ich denke solche Konstrukte werden heute nicht mehr entstehen, auch wenn es durch die Vennbahn bedingt einige Deutsche Enklaven in Belgien gibt - aber wie gesagt... ohne kriegerisch bedingte Terretorialbestimmungen glaube ich nicht, das ähnliches heutzutage noch Zuspruch finden könnte.
Die wallonische Zunge im Venn könnte man beim Zerfall Belgiens sicherlich sehr günstig von der Wallonie erwerben, wenn denn die Wallonie nicht Teil Frankreichs würde... aber wie will die Wallonie ohne Partner bestehen können???
Ich glaube schon, das die EU ein sehr hohes Interesse hat zu bestehen. BeNeLux als "Vorreiter" der europaischen Idee gehörten zu den 6 ersten Mitgliedern und werden so lange in ihren Grundstrukturen bestehen bleiben, wie die gesamte EU Bestand hat. Bröckelt die EU - OK, dann glaube ich auch, das der Konflikt in Belgien rasant an ernstzunehmender Dramatik gewinnen könnte. Solange Frankreich und Deutschland aber ein solch massives Interesse am Bestand der EU haben bleibt Belgien wie es ist.
Ja, insbesondere die Flamen glaubten mit der NVA radikal gewählt zu haben... aber wie sehr De Wewer zurückrudern musste als er real in die Pflicht genommen wurde...Staatsreform ja, wahrscheinlich auch noch mehrere... absehbarer Zerfall, nein sehe ich nicht.
Pit