Der Grund für diese ungewöhnliche Maßnahme: In vielen BHs ist Metall verarbeitet. Das gilt dann offenbar schon als Sicherheitsrisiko und wird beim Scan auch entdeckt. Jeder Besucher muss durch einen Metalldetektor, wie man sie auch vom Flughafen kennt.
Für die Anwältinnen bedeutet das, dass sie auf der Toilette den BH ausziehen müssen und dann ohne zum Mandanten gehen. Dass das nicht besonders angenehm ist, sollten auch Männer nachvollziehen können. Viele Anwältinnen haben für diese Praktik keinerlei Verständnis. Eine Anwältin sagte der Zeitung Het Laatste Nieuws, "wir sind nicht so verrückt und schmuggeln illegale Dinge wie Handys oder Drogen ins Gefängnis. Denn damit riskieren wir unsere Zulassung und damit unsere Karriere."
Ob der BH mit Metall ausgezogen werden muss, das hängt davon ab, wie streng ein Gefängnis die Sicherheitsbestimmungen auslegt. In manchen Gefängnissen dürfen Anwälte den Personaleingang nutzen. Dort wird zwar auch gefilzt, aber die Unterwäsche bleibt zumindest an.
Dass Anwälte über den Personaleingang ins Gefängnis dürfen, soll ab Juni die Regel sein. Das liegt aber nicht am BH-Streit, sondern daran, dass man Zeit sparen will. Bis dahin gilt also: besser keinen BH mit Metall tragen.