Die Gewerkschaften zeigen sich schockiert über das Ausmaß der angekündigten Umstrukturierungen. Der Abbau von fast einem Fünftel der Stellen sei mehr als tragisch, sagte Danny Dubois von der CSC. Im Durchschnitt müsse eine Filiale dadurch mit zehn bis 15 Mitarbeitern weniger auskommen. In manchen Geschäften sei das knapp ein Drittel der Beschäftigten.
Die Mestdagh-Gruppe hat am Montagvormittag angekündigt, 450 Stellen zu streichen. Es sollen aber keine Geschäfte geschlossen werden. Der Stellenabbau soll in den nächsten Monaten über freiwillige Abgänge laufen. Außerdem soll die Arbeit in der Supermarktkette neu organisiert werden. Die Mitarbeiter sollen in Zukunft mehrere verschiedene Aufgaben übernehmen.
Als Grund für die Umstrukturierung gibt die Direktion die wachsende Konkurrenz durch Discounter und den Online-Handel an. Mestdagh betreibt in Belgien 83 Supermärkte, meist unter dem Namen "Carrefour Market". Derzeit beschäftigt Mestdagh rund 2.500 Mitarbeiter.
Premierminister Charles Michel und Wirtschaftsminister Kris Peeters sicherten den Carrefour-Mitarbeitern Unterstützung zu. Michel betonte, die Mestdagh-Gruppe müsse alles tun, um die Zahl der Kündigungen so gering wie möglich zu halten.
Streichung von Stellen betrifft nicht die Märkte in Ostbelgien
Der Abbau von 450 Stellen im Rahmen einer Umstrukturierung bei den Carrefour Markets in Belgien betrifft nicht die Carrefour-Geschäfte in Ostbelgien.
Bei den ostbelgischen Carrefour-Märkten in Eupen, St. Vith, Vielsalm, Lontzen, Kelmis und Bütgenbach handelt es sich um Franchiseunternehmen. Sie arbeiten unabhängig von der Einzelhandelsgruppe Mestdagh, die den Stellenabbau bei den Carrefour Markets angekündigt hat.
Carrefour Market: 450 Stellen sind bedroht – keine Schließungen
belga/est/km/rs