Dadurch, dass die Regionen jetzt für die Steuererklärungen zuständig sind, sieht man nur noch die Codes, die für einen selbst relevant sind und nicht die, die für die Bewohner anderer Regionen gelten. In der Wallonie reduziert sich die Anzahl Codes von 885 auf 826. Die Wallonie ist auch für die Deutschsprachigen zuständig.
Außerdem bekommen viel mehr Menschen eine vereinfachte Steuererklärung. Das ist eine vorausgefüllte Erklärung. Man muss nur aktiv werden, falls die Angaben des Fiskus falsch sind. Das betrifft aber nur sechs Prozent der vorausgefüllten Erklärungen. Insgesamt bekommen in diesem Jahr rund drei Millionen Belgier eine vereinfachte Steuererklärung. Das sind über 800.000 Leute mehr als letztes Jahr.
Die dritte große Neuerung ist, dass jetzt auch Hypothekenkredite und Lebensversicherungen vom Fiskus automatisch eingetragen werden. Auch solche Situationen werden als "einfache Situation" gewertet. Das bedeutet, die Betroffenen haben sich 2017 nicht scheiden lassen, haben nicht geheiratet und sind nicht umgezogen. Diese Neuerung betrifft nochmal rund 930.000 Steuererklärungen.
Viele Leute füllen ihre Steuererklärung nicht mehr auf Papier, sondern über die Internetseite "Tax-on-web" aus. Da musste man sich bisher immer mithilfe des eigenen Personalausweises anmelden. Auch das wird ab diesem Jahr einfacher. Vorher brauchte man dafür ein spezielles Lesegerät für den Personalausweis und da gab es regelmäßig Kompatibilitätsprobleme. Seit diesem Jahr kann man sich auch über eine App anmelden. "Itsme" heißt die und funktioniert mit der Bankkarte und dem Bankkartenleser.
Es reicht also, sich diese App auf das Handy oder Tablet herunterzuladen und sich da anzumelden. Nur bei der ersten Anmeldung muss man per Bankkarte bestätigen, wer man ist. Und dann kann man sich auch über die App bei "Tax-on-web" anmelden. Einziger Nachteil ist, dass die "Itsme"-App nur bei den großen Banken funktioniert - also bei KBC, Fortis, ING und Belfius. Wer zum Beispiel Kunde bei Axa ist, schaut in die Röhre.
Anne Kelleter