"Lidl-Geschäfte nach sieben Tagen wieder geöffnet", titelt die flämische Zeitung Het Nieuwsblad. Und De Standaard schreibt: "Das 1. Mai-Abkommen von Lidl."
Der Sozialkonflikt zwischen Direktion und Gewerkschaften beim Discounter ist vorläufig gelöst. Ab Mittwoch sind alle Geschäfte wieder geöffnet. Sechs Stunden hat man am 1. Mai unter Leitung eines Mediators verhandelt. Die beschlossene Vereinbarung unterscheidet sich allerdings kaum von der bereits am vergangenen Freitag vorgeschlagenen Lösung.
Jede Filiale bekommt 42 Stunden zusätzliches Personal pro Woche. Allerdings nicht nur während sechs Monaten, wie im alten Vorschlag, sondern schnellstmöglich und bis zum Abschluss eines neuen Abkommens.
Diese Befristung von sechs Monaten war von der sozialistischen Gewerkschaft am Freitag verworfen worden. Es wird gemunkelt, um dann am 1. Mai, dem sozialistischen Tag der Arbeit, ein Abkommen präsentieren zu können. Die Gewerkschaft bestreitet das.
Bei den anderen Gewerkschaften sieht man den Wegfall der Befristung eher kritisch. Damit könne die Direktion die weiteren Gespräche auf die lange Bank schieben, heißt es. In der Diskussion der letzten Tage wäre es lediglich um Detailfragen gegangen.
In denen sollen jetzt die schweren strukturellen Probleme bei Lidl angepackt werden: der hohe Arbeitsdruck für die Beschäftigten.
Volker Krings