Die belgischen Banken KBC und Dexia haben den Stresstest der europäischen Bankenaufsicht bestanden. Auch die niederländische ING wäre weiteren Turbulenzen an den Finanzmärkten gerüstet.
84 von 91 geprüften Banken hatten die Stresstests, bei denen Krisenszenarien durchgespielt worden waren, bestanden. Durchgefallen waren nur bekannte Problemfälle wie die deutsche Hypo Real Estate sowie fünf spanische Geldhäuser und eine griechische Bank.
Sie müssen sich umgehend frisches Kapital an den Märkten beschaffen. Sollte dies nicht gelingen, stehen Mittel aus dem europäischen Notfallpaket bereit.
Experte: Stresstest ersetzt Finanzmarktreform nicht
Nach dem großen Banken-Krisentest in Europa dringen Fachleute weiter auf eine Regulierung der Finanzmärkte. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Klaus Zimmermann, warnte vor dem Eindruck, dass nach den Tests keine Reformen mehr nötig seien.
Politik und Aufsichtsbehörden hatten nach den Stresstests die Widerstandskraft der Branche gelobt. Zimmermann bemängelt, die Tests seien viel zu selektiv gewesen und und «die Ergebnisse viel zu positiv». Falls die Politik jetzt beruhigt sei, «dann bestünde durchaus Anlass zur Beunruhigung», sagte er.
Seine Kritik: Bei den Krisentests seien nur Wertabschläge bei den Staatsanleihen und Konjunktureinbrüche simuliert worden. Immobilienkrise und das Versagen der Rohstoffmärkte seien dagegen nicht berücksichtigt worden.
b/ok - bild:belga