In der Provinz Lüttich und damit auch in Ostbelgien bleiben am Freitag alle Lidl-Kaufhäuser geschlossen - so auch in Eupen, Kelmis und St. Vith. Insgesamt wird von den 302 Niederlassungen in Belgien mehr als die Hälfte bestreikt.
Am Donnerstag waren 140 der 300 Lidl-Filialen im Land streikbedingt geschlossen geblieben. Mit dem Protest am Freitag geht der Streik in den dritten Tag. Nach Angaben einer Gewerkschaftssprecherin wehren sich die Beschäftigten gegen die Arbeitsbedingungen, die bei Lidl unerträglich geworden seien.
Am Freitagnachmittag wird es in Brüssel ein Schlichtungstreffen zwischen Lidl-Direktion und den Gewerkschaften geben. Daran beteiligt sich auch ein Sozialschlichter des Arbeitsministeriums. Die Gewerkschaften äußerten sich im Vorfeld jedoch skeptisch, dass die Direktion von ihrer Position abweichen wird, sagt Vera Hilt, Sprecherin der Christlichen Gewerkschaft in Ostbelgien.
"Diskussionen mit der Direktion über sogenannte produktive Stunden gibt es seit einem Jahr", sagt Vera Hilt. Die Stundenanzahl wird auf Basis des Umsatzes und der angebotenen Ware berechnet. Die Mitarbeiter hofften, dass der Streik dazu führe, dass endlich ernsthaft über den Arbeitsdruck bei Lidl gesprochen werde, so Hilt.
Ob die Lidl-Geschäfte in der Provinz Lüttich am Samstag wieder geöffnet sein werden, ist zurzeit noch völlig ungewiss.
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