In Brüssel wimmelt es laut De Tijd nur so von Spionen. Die frankophone Partnerzeitung L'Echo, die die Story ebenfalls aufgreift, spricht denn auch vom "Agentennest Brüssel".
Der jetzt des Landes verwiesene Diplomat sei da nur ein Beispiel. Hierbei handelte es sich ja um eine Vergeltungsmaßnahme nach der Vergiftung des russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in England. Belgien erklärte einen "Diplomaten" zur "persona non grata", zur unerwünschten Person. Und man habe sich sehr bewusst für diesen Botschaftsmitarbeiter entschieden, berichtet De Tijd. Eben, weil man wusste, dass seine Tätigkeit in der russischen Botschaft nur ein Deckmantel gewesen sei und er eigentlich als Offizier des russischen Nachrichtendienstes gearbeitet habe.
Diese Tarnung ist ja quasi ein "Klassiker". Spione geben sich darüber hinaus auch gerne als "Journalist" aus. Sicherheitsexperten sind sich aber einig, dass es extrem viele Spione in Brüssel gibt. Die zu enttarnen, das ist Aufgabe der sûreté, des Staatssicherheitsdienstes. Der Staatsschutz kommuniziere über diese Tätigkeit aber überhaupt nicht, um keine Einblicke darüber zu geben, was man weiß, aber vor allem, was man nicht weiß…
Roger Pint