Marco van Hees, Kammerabgeordneter der flämischen Arbeiterpartei PVDA spart nicht mit Kritik. Mit der Privatisierung der Website verliere der Staat die Kontrolle über den Zugang zu FisconetPlus. Van Hees sieht auch die Privatsphäre der Nutzer verletzt.
Und in der Tat, wer die Seite konsultieren will, der muss einen Microsoft-Account anlegen und zustimmen, dass Microsoft Daten sammelt, umso gezielt werben zu dürfen. Datenschützer sind beunruhigt: Kann der Staat so nachverfolgen, welche Informationen genau gesucht wurden, und die Steuerpflichtigen so genauer beobachten?
Microsoft beruhigt. Nur die Daten, die sie freiwillig hergeben, werden für Werbung genutzt. Was die Nutzer auf FisconetPlus suchen, werde nicht gescannt.
Finanzminister Johan van Overveldt (N-VA) sieht Vorteile in der Zusammenarbeit mit Microsoft. Nutzer könnten eigene Bibliotheken anlegen und würden informiert, wenn sich für sie relevante Steuergesetze ändern. Mit dem Account könnten sie auch schneller die für sie wichtigen Infos finden.
Übrigens: Wer nicht will, dass Microsoft seine Daten sammelt, der kann auch einen falschen Namen nutzen, erklärte Microsoft per Twitter.
Volker Krings