In der Nähe von Rochefort gibt es eine Kalkgrube, die vom weltgrößten Kalkhersteller, der wallonischen Lhoist-Gruppe, betrieben wird. 2022 sollen die Kalkvorräte in der aktuellen Ausdehnung allerdings erschöpft sein. Deshalb hat Lhoist einen Plan ausgearbeitet, mit dem die Laufzeit und 20 Jahre verlängert werden könnte.
Die Grube soll also ausgeweitet werden. Dadurch würde allerdings die Wasserversorgung der Stadt - und damit auch die der Abtei Rochefort - in Gefahr geraten. Damit das nicht passiert, hat Lhoist vorgeschlagen, Wasser aus tieferen Erdschichten in den städtischen Brunnen zu pumpen. Und da haben sich die Mönche gegen gewehrt - sogar ziemlich erfolgreich, denn der Staatsrat hat Lhoist jetzt erst einmal die Erlaubnis entzogen, Probebohrungen in der Kalkgrube durchzuführen. Diese wären nötig, um zu prüfen, ob im Untergrund genügend Wasser in guter Qualität vorhanden ist.
Den Trappisten von Rochefort ist ihr Wasser also tatsächlich heilig. Die Wasserqualität und -zusammensetzung sei ausschlaggebend für den Geschmack ihres Biers, sagen sie. Deshalb befürchten sie, dass anderes Wasser ihr Bier und damit auch die Verkaufszahlen in Gefahr bringen könnte.
Lhoist ist der Meinung, dass das alles Quatsch ist. Laut einem Sprecher hat die Gruppe schon während der Trockenheit letztes Jahr im Sommer Wasser hochgepumpt. Da hätten die Mönche ja auch problemlos weiter brauen können, sagte er am Donnerstag der Tageszeitung "De Standaard".
Damit haben die Mönche jetzt erstmal eine Schlacht gewonnen, aber noch lange nicht den ganzen Krieg. Die Bohrungen liegen jetzt erstmal ein Jahr auf Eis. Lhoist will aber auf jeden Fall eine neue Genehmigung anfragen, denn eigentlich hatten die Vorbereitungen für die Bohrungen schon begonnen.
standaard/ake/mg