Da haben wir den Salat: Erst haben Betriebe ihre Weihnachtsfeier aus Rücksichtnahme auf die Angestellten aus verschiedenen Kulturkreisen in "Jahresendfeier" umgetauft. Dann ging es in Flandern und den Niederlanden dem "Zwarte Piet" an den weißen Tüllkragen und dem Sankt Nikolaus ans Kreuz auf seiner Mitra. Nun also die Ostereier.
Allerdings steckt hinter der Umbenennung kein religiöses oder kulturpolitisches Motiv, sondern das Streben nach europäischer Verbindlichkeit. Die EU-Verordnung mit der Nummer 589/2008 legte schon vor zehn Jahren fest, wie Eier innerhalb der Union vermarktet werden dürfen.
Nach dem Fipronil-Skandal, der im vergangenen Sommer aufgedeckt wurde, schauen die europäischen Markthüter nun noch etwas genauer hin. Laut Verordnung ist das Mindesthaltbarkeitsdatum der Eier auf höchstens 28 Tage nach dem Legen festgesetzt. Das gilt auch weiterhin. Allerdings fällt auf, dass ähnlich wie beim Weihnachtsgeschäft die Vermarktung rund um Ostern lange vor der 40-tägigen Fastenzeit beginnt.
Um den Verbraucher vor jeder Täuschung zu bewahren, werden die bunt gefärbten Eier im Handel nun nicht mehr als Ostereier gekennzeichnet, sondern als "Versteckeier". Das, so lautet die Begründung für die neue Terminologie, entspreche auch eher ihrem eigentlichen Zweck: nämlich versteckt zu werden.
In Belgien sind die Fédération Nationale des Grossistes en Œufs, die flämische Vereinigung "Pluimvee" und die Association pour la volaille, les œufs et les lapins asbl formell gegen das Umetikettieren. In den Niederlanden haben sich sowohl der Rechtspopulist Geert Wilders als auch Regierungschef Mark Rutte dafür ausgesprochen, christlich-jüdische Traditionswerte in der Sprache nicht aufzugeben. In die gleiche Kerbe schlagen Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban und Deutschlands Innenminister Horst Seehofer.
Und im Großherzogtum Luxemburg fragt man sich in der Regierung von Xavier Bettel, ob die amtliche luxemburgische Übersetzung "Verstopp-Eeër" nicht zu Missverständnissen über die Verträglichkeit des Produkts führen kann.
Selbst der Journalist und Autor Bastian Sick, der in dieser Woche in Ostbelgien referierte, meinte, man könne es mit dem sprachlichen Eifer auch übertreiben. In diesem Sinne: Frohe Ostern!
Stephan Pesch
Hallo, es ist einfach nur traurig, dass wir Europäer ohne gross nachzudenken Stück für Stück unserer Tradition aufgeben, wofür? Was geben die anderen Kulturen auf um uns nicht zu verletzten und vor allem um sich zu integrieren und anzupassen? Ich bin vor 45 Jahren nach Belgien gekommen, habe die Sprachen gelernt und mich angepasst. Heute wird erwartet, dass WIR uns anpassen. Entschuldigung, die politisch Verantwortlichen sollten vieleicht einmal zur Besinnung kommen.
Frohe Ostern und auch schönes Ostereiersuchen!
Brigitte
Es ist noch viel schlimmer als sie es treffend beschreiben, Frau Stahlwitz.
Im neuen Wetzlarbad in Eupen gilt demnächst ein Bikini-Verbot!
Auf eine Burkinipflicht wollte der neue Konzessionär sich bisher jedoch nicht festlegen.
Er merkte jedoch an, dass die Muslime in wenigen Jahren die Bevölkerungsmehrheit in Belgien und auch in Eupen stellen würden. Dann wäre ein solcher Schritt auch aus wirtschaftlicher Sicht wohl nicht zu vermeiden.
Die Meldung, dass im Wetzlarbad jedoch demnächst alles was im Entferntesten nach „Oster“Ei aussieht, verhüllt werden muss, ist wohl eher ein Gerücht ...
Guter Aprilscherz.
Wenn Sie Europaeer traurig finden, dann muessen sie das den eigenen mangelnden Kenntnissen des Christentums zusprechen. Gehen sie mal in eine Fussgaengerzone und fragen sie was am Osterfest dran ist: sie koennten eine Satireshow daraus machen> Nein nicht Ruecksicht auf Andersglaeubige ist das Motiv, sondern Kenntnis des eigenen “Glaubens” Und selbst dann, vielleicht ist es ausgleichende Gerechtigkeit, dass wir Menschen heute das Fest wieder so benennen und feiern, wie es urspruenglich von Germanen, Kelten und anderen Voelkern gefeiert wurde: als Fruehlingsanfang> Oder wie feiern sie Wiederauferstehung von den Toten ? Mit Eiern ?