Der erste Vollmond nach Frühlingsbeginn geht am Samstag auf. Frühlingsbeginn war am 20. März - wir erinnern uns schwach, denn was das Wetter betrifft, ist der März ja insgesamt nicht sehr frühlingshaft in Erscheinung getreten. Aber zumindest mit dem Vollmond klappt es noch gerade rechtzeitig, damit der Osterhase die Ostereier im Licht des Vollmondes verstecken kann.
Zweiter Vollmond in einem Monat
Allerdings hat es mit diesem Vollmond noch etwas viel Spannenderes auf sich: Es handelt sich um einen "Blue Moon", das ist der zweite Vollmond innerhalb von einem Monat. Ein "Blue Moon" ist zwar selten, aber möglich, wenn ein Monat lang genug ist.
Von einem Vollmond bis zum nächsten vergehen genau 29,5 Tage. Und Anfang März - genau genommen am 2. März - hatten wir schon einmal einen Vollmond, so dass der Vollmond am Samstag der zweite und damit ein "Blue Moon" ist.
Die Definition vom blauen Mond als dem zweiten Vollmond innerhalb eines Monats geht auf einen Artikel in der US-Zeitschrift Sky and Telescope aus den 1940er Jahren zurück. Der Autor stützt sich auf eine Definition aus dem Bauernalmanach. Allerdings hat er da etwas falsch verstanden: Denn laut Bauernalmanach ist der blaue Mond der dritte von vier Vollmonden innerhalb einer Jahreszeit - das muss ja nicht zwingend der zweite in einem Monat sein.
Aber wie auch immer: Ein blauer Mond ist eine seltene Erscheinung am Himmel, er kommt in etwa alle zweieinhalb Jahre vor. Dieses Jahr haben wir aber schon den zweiten blauen Mond, denn im Januar gab es auch schon zwei Vollmonde. Dafür ging der Februar dann leer aus - so etwas ist natürlich extrem selten. Und weil der blaue Mond so selten vorkommt, gibt es im Englischen die Redewendung "Once in a Blue Moon" für "das passiert alle Jubeljahre mal".
Blau ist der Mond trotzdem nicht
Mit der Farbe des Mondlichts hat die Bezeichnung nichts zu tun. Das Mondlicht kann zwar bläulich erscheinen, das hat aber dann etwas mit Staubpartikeln und Eiskristallen in der Luft zu tun. Und: wie viele Himmelsphänomene regt auch der blaue Mond die menschliche Phantasie an. So könnte auch der Song "Blue Moon" entstanden sein, der unter anderem durch die Jazzikone Billie Holyday bekannt geworden ist.
dlf/dpa/sh/est