Wer bei einer Verkehrsübertretung erwischt wurde, der erhielt bislang zwei Schreiben. Erst das Protokoll, dann die Zahlungsaufforderung. In Zukunft kommt alles in einem Brief. Seit letztem Jahr kann man sein Knöllchen auch online bezahlen, und auf der Website das Protokoll mit einer Begründung anfechten.
70.000 Autofahrer nutzen die Möglichkeit seitdem. Es sollen aber noch mehr werden, denn der Arbeitsaufwand bei Polizei und Staatsanwaltschaft ist zu hoch. Eine Person für die Feststellung und dann noch mal anderthalb für die administrative Arbeit. "Die braucht man dann nicht mehr", sagt Koen Ricour, Direktor der Föderalen Wegepolizei.
Vier Millionen Strafzettel mit einem Gesamtwert von über 400 Millionen Euro haben Polizei und Staatsanwaltschaft im vergangen Jahr bearbeitet. Da kommt einiges an Arbeitsstunden zusammen sagt Innenminister Jan Jambon (N-VA). Anstatt auf der Straße für Ordnung zu sorgen, sitzen die Beamten im Büro. Jambon rechnet mit einer Einsparung von 270 Vollzeitstellen.
Volker Krings