In den Dokumenten aus den luxemburgischen Unternehmensregistern taucht auch der Name der größten Industriegewerkschaft Belgiens, der CSC Metea auf. Die zählt landesweit immerhin 220.000 Mitglieder und 10.000 Gewerkschaftsdelegierte.
Konkret geht es um einen luxemburgischen Anlagefonds, Rural Impulse II. In den hatte die Gewerkschaft Anfang 2010 fast fünf Millionen Euro investiert. Zusammen mit anderen Berufszentralen der Gewerkschaft ist die CSC Metea auch Anteilseignerin von Incofin, der Gesellschaft, die den Fonds verwaltet.
Der luxemburgische Fonds investiert in Mikrokredite für Kleinbauern und Kleinunternehmer in Entwicklungsländern. In Luxemburg profitieren die Anleger von großen Steuererleichterungen.
Darüber hinaus wurde ein Teil der Gelder über eine Briefkastenfirma auf Mauritius investiert. Auch hier gab es Steuererleichterungen.
Von Seiten der CSC Metea heißt es, man habe nicht aus steuerlichen Gründen investiert. Verdient hat die Gewerkschaft daran jedenfalls. Der Wert des Fonds ist in den letzten Jahren gestiegen. Und noch 2016 gab es eine Dividende von 1,2 Millionen Euro. Darauf hat die Gewerkschaft allerdings hier in Belgien Steuern gezahlt.
Volker Krings