Sie alle werden beschuldigt, dem Verteidigungsminister einen Geheimbericht wissentlich und gezielt vorenthalten zu haben. Darunter ist unter anderem auch der Oberbefehlshaber der Luftstreitkräfte, Frederik Vansina. Aus dem Bericht geht unter anderem hervor, dass die Lebensdauer der F-16-Kampfflugzeuge doch noch verlängert werden könnte.
"Gab es eine Meuterei in der Armee?", fragt sich die Zeitung Het Nieuwsblad. Drastische Worte für einen doch handfesten Skandal. Die Affäre um den F-16-Geheimbericht war am Mittwoch nochmal in eine Stromschnelle geraten. Interne E-Mails waren aufgetaucht. Daraus geht klar hervor, dass führende Offiziere der Luftstreitkräfte den Inhalt eben dieses Berichts gezielt geheim halten wollten.
Das Dokument kommt vom amerikanischen Rüstungskonzern Lockheed Martin, dem Hersteller der F-16. Daraus geht hervor, dass die Lebensdauer der Kampfjets mittels einer Umrüstung noch einmal um mindestens sechs Jahre verlängert werden könne.
Der Bericht war der Armeeführung bekannt, in einer der besagten E-Mails steht die Bitte, eine Präsentationsfolie, die die Info enthält, nicht zu gebrauchen. Vier leitende Armeeverantwortliche haben daraufhin am Mittwoch angekündigt, ihre Ämter ruhen zu lassen, bis der Vorfall untersucht wurde.
Nach Medieninformationen wurden sie von der Armeespitze zu diesem Schritt gedrängt.Verteidigungsminister Steven Vandeput wusste nach eigenen Angaben auch nichts von dem Bericht und war deswegen politisch unter Druck geraten. N-VA-Chef Bart De Wever warf der oppositionellen SP.A am Abend vor, die Informationslecks orchestriert zu haben.
Roger Pint